Inside Austria

Inside Austria

Der Podcast über die großen und kleinen Skandale Österreichs

Der verstörende Fall der "Antons"-Bande

Audio herunterladen: MP3

Auf dem Screenshot eines Handyvideos sieht man die Umrisse eines Hotelzimmers. Das Bild ist verschwommen, aber man erkennt eine junge Frau, die auf dem Boden liegt. Verkrümmt, zwischen einem Bett und einem Tisch mit Pappbechern drauf. Ihre Haare sind nass. Es sieht aus, als wäre sie benommen oder sogar ohnmächtig.

Das Mädchen ist nicht allein in dem Zimmer, mehrere Burschen sind auch dort. 15, 16 Jahre alt. Aber niemand hilft ihr. Einer zückt sein Handy, um ein Video zu machen. Ein paar Minuten später schreibt er seinem Kumpel eine Nachricht: "Hahaha, was machen Bruder?" Die Antwort kommt Sekunden später: "Hahaha. Fick ma die Bruder." Die Jungs, die da chatten, gehören zu einer Bande. Sie nennt sich die "antons", nach dem Antonspark in Wien-Favoriten. Dort verbringen sie meistens ihr Zeit. Die Chats und die Videoscreenshots sind inzwischen Teil von Ermittlungen. Denn die "antons" sollen mutmaßlich mehrere Mädchen missbraucht haben.

Wer die junge Frau im Hotelzimmer ist, ist bislang nicht bekannt. Aber es gibt ein weiteres mutmaßliches Opfer. Ein Mädchen, damals zwölf Jahre alt. Im Herbst 2023 geht das Mädchen zur Polizei und bringt damit den Fall ins Rollen. In dieser Folge von "Inside Austria" rekonstruieren wir die Geschichte der "antons" aus Wien. Es geht um Drogen, um Gewalt und um sexuellen Missbrauch. Und um junge Männer, die glauben, sie würden ihre Ehre verteidigen, in dem sie Frauen demütigen.

**Gewalt an Frauen ** Jede dritte Frau ist in Österreich ab ihrem 15. Lebensjahr körperlicher und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt, das ergab eine Befragung der Statistik Austria. Monatlich werden in Österreich im Schnitt drei Frauen ermordet, zählt der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF). Die Täter stehen häufig in einem Beziehungs- oder Familienverhältnis zum Opfer und haben nicht gelernt, Konflikte gewaltfrei zu lösen.

Gewalt von Männern gegen Frauen gibt es in allen sozialen Schichten, Nationen, Familienverhältnissen und Berufsgruppen. Morde an Frauen werden auch als Femizide bezeichnet. Der Begriff soll ausdrücken, dass hinter diesen Morden oft keine individuellen, sondern gesamtgesellschaftliche Probleme wie etwa die Abwertung von Frauen und patriarchale Rollenbilder stehen.

**Hilfe für Gewaltbetroffene gibt es hier: **

[Frauenhelpline ](https://www.frauenhelpline.at/)

(Mo–So, 0–24 Uhr, anonym und kostenlos): 0800 / 222 555

Gewaltschutzzentren (anonym und kostenlos): 0800 / 700 217 Männerberatung (Mo–So, 0–24 Uhr, anonym und kostenlos): 0800 / 400 777

Männernotruf (Mo–So, 0–24 Uhr, anonym und kostenlos): 0800 / 246 247 Telefonseelsorge (Mo–So, 0–24 Uhr, vertraulich und kostenlos): 142

Verein für Männer und Geschlechterfragen


Kommentare


Neuer Kommentar

Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.

Über diesen Podcast

DER STANDARD und DER SPIEGEL rekonstruieren die großen und kleinen Skandale Österreichs. WIR blicken in politische Abgründe und erklären zusammen mit den Journalistinnen und Journalisten beider Redaktionen, was die Republik bewegt. "Inside Austria" erscheint Samstags – überall, wo es Podcasts gibt.

von und mit DER STANDARD

Abonnieren

Follow us