Der Podcast über die großen und kleinen Skandale Österreichs
00:00:04:
00:00:11: In einem Video auf Instagram sitzen drei alte Damen an einem gedeckten Tisch.
00:00:16: Sie tragen schwarze Gewänder mit Kopfbedeckung.
00:00:19: Auf dem Tisch steht eine Torte mit Sahne.
00:00:22: Eine der Frauen segnet sie.
00:00:24: Die Jüngste in der Runde, Rita, feiert heute ihren sechsten Geburtstag.
00:00:29: Danke.
00:00:35: Ritter, Regina und Bernadette sind die wohl bekanntesten Nonnen Österreichs.
00:00:40: Ihre Geschichte ist viral gegangen, selbst die New York Times hat berichtet.
00:00:44: Die drei Ordensschwestern haben fast ihr ganzes Leben in einem Kloster bei Salzburg
00:00:48: gelebt.
00:00:49: Sie wollten ihren Lebensamt hier verbringen.
00:00:52: Doch vor zwei Jahren landeten die drei in einem Altersheim.
00:00:56: auf Anordnung ihres zuständigen Kirchenoberers und gegen ihren Willen, wie sie sagen.
00:01:02: Er hat unser einfach Schwester Regina wie mich mit nach Temptfunkspital dort hinverbrachtet mit der Rettung.
00:01:05: Aber die drei Nonnen wehren sich.
00:01:06: Im September, im September, im September, im September, im September, im September, im September, im September, im September, im
00:01:08: September, im September,
00:01:09: im September, im September, im September, im September, im September, im September, im September,
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00:01:19: September, im September, im September, im September, im
00:01:21: September, im September, im September, im
00:01:21: September, im September.
00:01:22: Ich habe schon ein paar Mal laut gesagt, ich bin jetzt wieder zurück und bin glücklich damit.
00:01:27: meinen Mitschwestern
00:01:29: und ich
00:01:30: gehe nicht mehr aus diesem Kloster hinaus.
00:01:34: Ihre Pläne stoßen beim Kirchenoberrennen auf erbitterten Widerstand.
00:01:38: Er will die Frauen unbedingt zurück ins Seniorenheim bringen.
00:01:41: Doch in dem Konflikt geht es längst nicht
00:01:43: mehr nur um die Frage,
00:01:44: ob die Ordensschwestern selbst bestimmt leben dürfen.
00:01:48: Da geht es um Menschenwürde, um die christliche Kernwirtschaft der nächsten
00:01:52: Lime.
00:01:53: Aber es geht auch um Geld, um sehr, sehr viel Geld.
00:01:57: Da sind das Kloster und die umlegenden Grundstücke.
00:02:00: Aber da ist auch Bargeld, dass die Schwestern im Kloster gebunkert haben sollen.
00:02:05: Und fast eine halbe Million Euro auf einem Gemeinschaftskonto.
00:02:10: Ich bin Lucia Heisterkamp
00:02:12: vom Spiegel.
00:02:12: Und ich bin Antonia Raut vom Standart.
00:02:15: In dieser Folge von Inside Austria sprechen wir über österreichs rebellische Nonnen, die die alten Strukturen der katholischen Kirche herausfordern.
00:02:23: Wir fragen, warum die Fronten in dem Konflikt so verhärtet sind und wie dabei auch noch ein Rätsel um verschwundenes Geld mit
00:02:30: rein spielt.
00:02:46: Die Gemeinde Elsbeten ist ein kleiner wohlhabender Ort bei Salzburg.
00:02:52: Rund fünftausend Einwohner, grüne Wiesen, malerische Berge.
00:02:56: Hier liegt das Schloss Goldenstein.
00:02:58: Ein herrschaftliches Bauwerk mit gelber Fassade.
00:03:02: Drinnen befinden sich eine katholische Privatschule und ein Kloster.
00:03:06: Seit dem Ende des neunzehnten Jahrhunderts gehört das Schloss einem römisch-katholischen Frauenorden, den Augustiner Korffrauen.
00:03:13: Man muss sich das so vorstellen, das Klostergebäude ist geteilt.
00:03:18: Das ist Oliver das Gupta, Autor beim Standard und beim Spiegel.
00:03:22: Er ist in den letzten Wochen mehrmals nach Elsbieten gefahren und hat das Schloss Goldenstein besucht.
00:03:27: Es gibt einen Schulteil, der ist auch renoviert und durchaus modern.
00:03:32: Und dann gibt es eben noch den Konvent, das Kloster.
00:03:36: Das
00:03:36: ist
00:03:37: nur teilrenoviert, beispielsweise die Bäder.
00:03:40: Die sind rollstuhlgerecht umgebaut worden vor ein paar Jahren.
00:03:44: Ich durfte sie mir anschauen.
00:03:45: Das ganze Haus wirkt ziemlich verwinkelt.
00:03:48: Es gibt verschiedene Stockwerke, Zwischengeschoße mit niedrigen Decken, große Räume mit alten Gemälden an den Wänden.
00:03:55: Der Teil, wo sich die Schule befindet, ist laut und trubelig.
00:03:59: Man hört Kinder geschrei, rund um die Mittagszeit geklapper aus der Küche.
00:04:03: Der Rest des Hauses wirkt dagegen sehr ruhig, fast ein wenig ausgestorben.
00:04:08: Hier leben die drei letzten verbliebenen Ordensschwestern.
00:04:11: Rita, zweiundachtzig Jahre, Regina, sechsundachtzig Jahre und Bernadette, achtundachtzig Jahre alt.
00:04:18: Achtundvierzig bin ich hergekommen.
00:04:25: Das ist Schwester Bernadette, die ältest.
00:04:28: Sie verbindet die längste Geschichte mit dem Schloss.
00:04:31: Als junges Mädchen war sie selbst hier Schülerin.
00:04:34: Die Schule war damals eine katholische Mädchenschule, ein Internat.
00:04:38: Es war einfach für mich überraschend.
00:04:40: Alles war neu.
00:04:41: So ein Gebäude hab ich vorher noch nie betreten.
00:04:45: Wenn Bernadette von dieser Zeit erzählt, dann gerede sie richtig ins Schweren.
00:04:49: Wir haben eine Klassengemeinschaft und uns, die Schwester, natürlich einerseits streng.
00:04:56: Ja, warum?
00:04:57: Wir haben einfach Disziplin gelernt.
00:05:00: Und es hat uns nicht geschadet.
00:05:02: Eine ihrer Schulfreunden hat es übrigens später zu internationalem Room gebracht, die Schauspielerin Romy Schneider.
00:05:09: Aber
00:05:09: ich will gar nicht Kaiserin werden.
00:05:11: Lange bevor sie mit ihrer Rolle als Sissy bekannt wurde, ging sie hier zur Schule.
00:05:15: Schwester Bernadette erinnert sich noch ziemlich gut an Romy Schneider.
00:05:18: Sie war einfach frisch fröhlich.
00:05:21: Einerseits war sie sehr lebendig und immer
00:05:24: korrekt,
00:05:25: immer der Wahrheit entsprechen.
00:05:27: Das war ihr großer Fehler oder Gott sei Dank.
00:05:31: Während ihre Freundin weltbekannte Schauspielerin wird, entscheidet sich Bernadette für ein völlig anderes Leben.
00:05:37: Sie tritt den Augustiner Chorfrauen bei.
00:05:40: Ein römisch-katholischer Orden, der fifteenhundertsieben und neunzig in Frankreich entstanden ist.
00:05:46: Dafür muss sie als junge Frau drei Gelübde ablegen.
00:05:49: Keuschheit, also der Verzichter auf Sexualität, Armut, das heißt keine persönlichen Besitztümer und Gehorsam.
00:05:57: Diese Ordensregeln sind ja im Mittelalter entstanden.
00:06:00: Sie sind autoritär, top-down und sie regeln aber alles, wovon die Frauen übereinstimmend auch gesagt haben, dass sie das okay finden.
00:06:09: Weil sie immer davon ausgegangen sind, dass die Kirchenoberen gewissenhaft handeln.
00:06:15: Bernadette Schwestern, Rita und Regina treten der Gemeinschaft in Kloster-Goldenstein kurz nach ihr bei.
00:06:21: Alle drei geben ihr Leben bewusst in die Hände der Kirche.
00:06:25: Sie ordnen sich den Regeln des Ordens unter.
00:06:28: So haben sie es unserem Kollegen Oliver das Gupta erzählt.
00:06:30: Das ist ja doch autoritär aufgebautes System.
00:06:34: Ganz oben steht ein Perfekt.
00:06:36: Momentan ist es sogar ein Perfekt in Rom, im Vatikan.
00:06:40: Man hat hier Oberaufsicht über alle Klosterorden.
00:06:43: Danach wandern die Zuständigkeiten von Instanz zu Instanz weiter nach unten.
00:06:48: Der Alltag im Kloster läuft weitgehend selbst verwaltet.
00:06:52: Es gibt unter den Schwestern eine Oberin, die die Entscheidungen für die Gemeinschaft treffen darf.
00:06:57: Sie wird von den anderen gewählt, ein bisschen wie eine Klassensprecherin.
00:07:01: Die hat bestimmt, du machst jetzt ein Führerschein oder das wird entsprechend angeschafft, die hat das Geld verwaltet, die hat das letzte Wort gehabt.
00:07:10: Rita und Regina waren beide im Laufe ihres Lebens schon mal Oberin im Kloster.
00:07:15: Das habe gut funktioniert, sagen die drei heute.
00:07:18: Wir haben das nicht hinterfragen müssen, weil das immer ganz vernünftig die Anordnungen waren.
00:07:25: Wir haben das immer annehmen können, was da verlangt wurde von uns.
00:07:30: Die Nonnen führen ein einfaches Leben in der stillen Klostergemeinschaft.
00:07:35: Ihr Tag besteht aus strengen Ritualen mit Gebeten, Mahlzeiten und Gottesdiensten.
00:07:41: Bernadette und Regina unterrichten außerdem an der Schule.
00:07:44: In ihrer Gemeinde als Beten sind die Nonnen bekannt und genießen ein hohes Ansehen.
00:07:49: Den drei Schwestern, Rita, Regina und Bernadette wird sogar die Ehrenbürgerschaft verliehen.
00:07:54: Allerdings schrumpft die Klostergemeinschaft über die Jahrzehnte immer mehr zusammen.
00:07:58: Ältere Nonnen sterben und es kommt kein neuer Nachwuchs dazu.
00:08:03: Und die Ordensregel besagt, wenn die Anzahl der Chorfrauen unter sechs fällt, dann braucht das Kloster eine neue obere Instanz?
00:08:19: Im Jahr Jahr ist es so weit.
00:08:22: Die verbliebenen Schwestern müssen sich jemanden außerhalb von Goldenstein suchen, der zukünftig Entscheidungen für sie trifft.
00:08:29: Und der das Kloster weiter verwaltet, wenn sie irgendwann nicht mehr leben.
00:08:33: Es gibt dann also keine Oberin mehr, sondern ein Außenstehenden.
00:08:37: Einen, dem die Nonnen also viel Verantwortung geben.
00:08:41: Und sie kennen auch
00:08:42: eben, dem sie vertrauen.
00:08:44: Hochwürdigster Herr Probst Markus wäre jetzt ganz offizielle.
00:08:50: Das ist Markus Grasl.
00:08:51: Er ist Leiter der Augustiner Chorherren des Stifts Reichersberg, etwa achtzig Kilometer von Salzburg entfernt.
00:08:59: Man hört ihn hier in einer Doku über den Männerorden.
00:09:02: In dem Video sieht man einen freundlich wirkenden jungen Mann in einer schwarzen Robbe, der erklärt, was den Alter Jim Kloster ausmacht.
00:09:10: Beides ist wichtig, miteinander schweigen und zuhören, aber auch miteinander reden.
00:09:15: Markus Grasl und die Nonnen aus Goldenstein kennen sich schon lange.
00:09:19: Vor Jahrzehnten kam Grasl mal als Ministrant zu ihnen ins Kloster.
00:09:23: So erinnert sich Schwester Rita.
00:09:25: Ich
00:09:26: finde, dass er ein netter Börscher war und interessiert.
00:09:31: an allem, was sie hier unternommen haben und Ministriert hat auch, wenn ich den Gottesdienst hatten in unserer Kirche.
00:09:41: Grasel ist Anfang zwanzig, als er sich dazu entscheidet, Augustina Korr herzuwerden.
00:09:47: Auch er muss die Glübde ablegen.
00:09:49: Armut, Käuscheid, Gehorisam.
00:09:52: Im Kloster macht er dann schnell Karriere, wird mit gerade mal fünfund dreißig Jahren zum Probst gewählt, also zum Oberhaupt des Stifts Reichersberg.
00:10:00: Als junger Leiter bemüht sich Markus Grasl darum, die verschlossene Welt des Augustiner-Ordens für Außenstehende zu öffnen.
00:10:08: Liebes Publikum,
00:10:09: ich melde mich diesmal aus dem
00:10:10: Stift Reichesberg.
00:10:11: Ich treffe jetzt dann Prilat Markus Grasl
00:10:14: zum Erstgespräch und ich freue mich schon sehr darauf.
00:10:16: Hier lädt er zum Beispiel eine Journalistin des Regionalsenders HTEins für eine Homestory ins Kloster
00:10:22: ein.
00:10:23: Wie blickst du persönlich
00:10:25: eigentlich jetzt in das Nächtejahr?
00:10:31: Ich glaube schon, dass es auch eine gewisse Einstellungs-Sache ist, wie man auf etwas Neues zugeht.
00:10:37: Ich möchte einfach nicht ängstlich in ein neues Jahr gehen, sondern ich möchte in ein gewissen Vertrauen in das neue Jahr gehen.
00:10:46: Ein anderes Mal signiert er in einem Podcast über den Wert der Stille.
00:10:51: Er gibt sich bewusst weltoffen, hat zum Beispiel auch ein durchaus weltliches Hobby, die Jagd.
00:10:56: Und man kann sagen, das ist schon ein Nachwuchsdargewesen in dieser eigentlich überalterten katholischen Kirche, gerade auch in Österreich.
00:11:07: Und die Korfrauen in Goldenstein, die war natürlich hoch erfreut, dass Grasel sich für die Kirche entschieden hat und auch, dass er dann Karriere gemacht hat.
00:11:17: Und sie waren auch sehr einverstanden damit, dass er Goldenstein übernimmt und er das verwaltet und sozusagen nach ihrem Ableben entsprechend das Verantwortungsvoll in die Zukunft führt.
00:11:32: Die Schule im Schloss wird an die Ärzte jetzt diese Salzburg übertragen.
00:11:36: Das Kloster geht an den Stift Reichersberg mit Markus Grasl an der Spitze.
00:11:40: Sein Stift besitzt sozusagen jetzt die Hälfte von Schloss Goldenstein und natürlich auch das ganze Interieur.
00:11:50: Den verbliebenen Nonnen wird ein lebenslanges Wohnrecht im Kloster zugesichert.
00:11:55: Mit einem Zusatz.
00:11:57: Solange gesundheitlich sowie geistig vertretbar.
00:12:00: Die Ordensschwestern übertragen Markus Grasl als neue Entscheidungsinstanz weitreichende Vollmachten.
00:12:06: So wie sie es zuvor immer bei den Oberinnen im Kloster gemacht haben.
00:12:10: Ich habe überhaupt nicht Wette.
00:12:13: mir große Gedanken gemacht.
00:12:16: Mir war es nicht schwer, dass wir mit dem höheren Oberen gewählt
00:12:21: haben.".
00:12:22: So erhält Markus Grasl auch den Zugang zu den Gemeinschaftskonten der Schwestern.
00:12:27: Da liegt zum Beispiel Geld, das sie im Laufe ihres Lebens geerbt haben.
00:12:30: Oder auch die Gehälter, die Bernadette und Regina als Lehrerinnen bezogen haben.
00:12:35: Als Nonnen haben sie ja das Armutsgelübde abgelegt und kaufen sich selten etwas für sich persönlich.
00:12:40: Deshalb hat sich über die Jahrzehnte einiges dort angehäuft.
00:12:45: Die
00:12:53: Idee, dass die Vollmachten zu Problemen führen könnten, wäre ihnen niemals gekommen, sagt Schwester Rita.
00:13:00: nie vermutet, dass es so eine Zwischigkeit einmal gibt.
00:13:17: Doch es dauert nicht lang, bis die Stimmung mit ihrem alten Bekannten kippt, so erinnert sich Schwester Bernadette.
00:13:23: Warum, das wisse sie bis heute nicht.
00:13:26: Aber kurze Zeit nachdem Markus Grasl zum neuen Oberen gewählt wurde, sei er bei ihnen zum Mittagessen vorbeigekommen und habe da so eine seltsame Bemerkung gemacht.
00:13:35: Er hat gesagt, er wird streng sein, er wird sehr streng sein.
00:13:39: Die Schwestern wundern sich, was der Probst damit meint, dass er streng zu ihnen sein wird.
00:13:45: Ich habe innerlich noch gelacht dazu, weil ich mir gedacht habe, was soll das Strenge sein?
00:13:52: Ich habe fünf Oren gehabt, zwei sitzen jetzt neben mir.
00:13:56: Aber so richtig viele Gedanken machen sich die drei erst mal nicht über die Bemerkung.
00:14:00: Ich hab mich nicht gefürchtet oder irgendwas.
00:14:03: Ich hab's kommen lassen.
00:14:05: Wir müssen
00:14:05: auf London reden.
00:14:06: Wir werden sich wohl verhalten, wann etwas zu sagen hat.
00:14:10: Aber ich hab nie Warnion sicher oder was wir uns wohl zu sagen haben.
00:14:22: Wenn man heute, etwa drei Jahre später, auf den Konflikt schaut, dann scheint dieses Mittagessen eine Art Cäsur gewesen zu sein.
00:14:30: Danach verschlechtert sich das Verhältnis zwischen dem jungen Probst und den drei alten Nonnen.
00:14:36: Im Nachhinein klingen die Worte des Probstes wie eine Drohung.
00:14:40: Denn eines Tages, so sagen es die Nonnen, habe er sie ausgetrickst.
00:14:45: Im Winter im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr
00:14:52: im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr.
00:15:02: Ich dachte, ich werde nach Goldstein zurückgebracht und wurde in einem Zimmer mit dem Nachthemd abgeladen, verfrachtet.
00:15:11: Statt ins Kloster Goldenstein wird Schwester Bernadette in ein Altersheim der Caritas gefahren.
00:15:16: In der Gemeinde Oberalm, knapp acht Kilometer vom Kloster entfernt.
00:15:20: Und wie sie bald erfährt, hat sie der Unterbringung dort vorher selbst zugestimmt.
00:15:25: Allerdings ohne es zu wissen, sagt sie.
00:15:27: Probst Markus Grasl habe ihr bei schlechten Lichtverhältnissen einen Dokument vorgelegt und sie unterschreiben lassen.
00:15:33: Einen Heimvertrag.
00:15:35: Ihren Schwestern Regina und Rita ergeht es offenbar ähnlich.
00:15:38: Auch Regina muss kurze Zeit später ins Krankenhaus und wird dort in das Caritas Altersheim gebracht.
00:15:44: Rita wiederum ist in dieser Zeit zu Besuch bei Schwestern in Deutschland.
00:15:48: Von dort holt sie ein Vertrauter des Probstes ab, der sie ins Kloster Goldenstein zurückbringen will.
00:15:54: Und dann führen wir so
00:15:56: acht
00:15:56: Stunden ungefähr her.
00:15:58: Doch statt die Abzweigung zum Kloster zu nehmen, fährt der Mann einfach weiter.
00:16:03: Bis nach Oberalm, ins Altersheim.
00:16:06: Regina und Bernadette schon warten.
00:16:08: Und dann war ich halt einfach geschockt, weil ich wusste nicht einen Satz davon, dass ich nicht hier wieder nach Hause komme.
00:16:23: Fast ihr ganzes Leben haben die drei Nonnen im Kloster Goldenstein verbracht.
00:16:27: In einer stillen, abgeschiedenen Welt haben sich nach den strengen Tagesroutinen des Ordens gerichtet.
00:16:33: Jetzt sitzen sie plötzlich mit fremden Menschen in einer Seniorenresidenz und müssen die Tagespläne der Caritas einhalten.
00:16:40: Gegen ihren Willen.
00:16:41: Und ohne dass diese Umsiedlung je mit ihnen abgesprochen worden wäre.
00:16:46: So jedenfalls stellen es die drei Schwestern
00:16:47: da.
00:16:50: Probst Markus Grazel widerspricht dieser Darstellung.
00:16:54: Auf Anfrage erklärt er, sei ihm allein um die Gesundheit der Frauen gegangen.
00:16:59: Selbstverständlich seien die Schwestern im Vorfeld darüber informiert worden, dass sie in ein Altersheim umziehen müssen.
00:17:05: Er schreibt, die drei Schwestern haben im Pflegeheim die für sie notwendige Begleitung, Betreuung und Pflege.
00:17:11: Warum sie das nicht wollen, entzieht sich meiner Kenntnis.
00:17:16: In der Gemeinde Elsbeten sind die Ordensschwestern ziemlich bekannt.
00:17:33: Dort macht schnell die Runde, dass die drei aus dem Kloster verschwunden sind.
00:17:37: Und auch ehemalige Schülerinnen der Nonnen bekommen Wind davon, dass die drei jetzt im Altersheim leben.
00:17:42: Und sie haben dort auch Besuchempfangen, haben dort ihre Lage geschildert und haben dann auch nach und nach erzählt, wie sie aus ihrer Sicht getäuscht worden sind und abgeschoben worden waren.
00:17:54: Und daraufhin ... hat sich ein breiter Unterstützerinnenkreis gebildet.
00:18:01: Die Freundinnen und Freunde der Schwestern erklären sich bereit, den Dreien dabei zu helfen, ins Kloster zurückzukehren.
00:18:08: Anfang September, es ist soweit.
00:18:11: Die Nonnen packen ihre Habseligkeiten im Seniorenheim zusammen und werden von Helfern nach Goldenschwein gefahren.
00:18:19: Aber vor dem Kloster angekommen, stellen sie fest, jemand hat die Schlösser ausgetauscht.
00:18:24: So einfach lassen sie sich aber nicht aufhalten.
00:18:26: Und wieder bekommen sie Hilfe.
00:18:28: Das wurde der Schlüsseldienst organisiert und die haben uns alle Türen geöffnet.
00:18:34: Und der Schock, wir haben geahnt, dass es schlimm aussauen wird.
00:18:39: Aber dass es so verschmutzt aussaut, es war alles grau überset.
00:18:46: Schwester Bernadette sagt, die Räume seien völlig verstaubt gewesen, weil in ihrer Abwesenheit niemand geputzt hätte.
00:18:52: Gleichzeitig hätte jemand die Treppenlifte im Haus abgebaut, die den Schwestern die Gänge über die Stockwerke erleichterten.
00:18:59: Und als sie in ihre Zellen schauen, da hätten sie gesehen, dass die Zimmer durchwühlt worden seien.
00:19:04: Irgendjemand habe ihre privaten Sachen mitgenommen.
00:19:08: Die Schwestern glauben, das müsse Probst Markus Grasl oder ein Vertrauter gewesen sein.
00:19:13: Er hat mir alle Privatsachen genommen.
00:19:15: Der Kasten war leer geräumt.
00:19:18: Ich hatte ein paar neue Schuhe, die sind weg.
00:19:21: Ich hatte sogar utopäische Schuhe, die sind weg.
00:19:25: Auch persönliche Fotos, Briefe, alles sei verschwunden.
00:19:29: Außerdem, so erzählen es die Schwestern, hätten sie auch Spanisse im Kloster gelagert.
00:19:34: Bargeld, insgesamt fünfzigtausend Euro.
00:19:37: Auch dieses Geld sei nicht mehr aufzufinden.
00:19:40: Der Probst Markus Grasel widerspricht auf unsere Anfrage dieser Darstellung.
00:19:45: Weder seien die Räume der Schwestern durchwühlt noch Geld oder Dinge mitgenommen worden.
00:19:49: Grasel schreibt, was die Schwestern wo und wie gelagert haben, wie sie in der Vergangenheit damit umgegangen sind und was sie damit gemacht haben, entzieht sich meiner Kenntnis.
00:19:59: Aber die drei Schwestern beherren darauf, dass ihr Besitz beschlagnahmt worden
00:20:03: sei.
00:20:04: Es ist nichts mehr da, alles entzockt.
00:20:08: Ich hab keine persönlichen Sachen
00:20:10: mehr.
00:20:15: Trotz Wut und Trauer überwiegt bei den Frauen die Freude, wieder in der vertrauten Umgebung zu sein.
00:20:21: Sie beschließen, das Kloster zu besetzen.
00:20:23: Auch gegen den Willen ihres Oberen.
00:20:26: Ich hab schon ein paar Mal laut gesagt, ich bin jetzt wieder zurück und bin glücklich damit meinen Mitschwestern.
00:20:33: Und ich geh nicht mehr aus diesem Kloster hinaus.
00:20:38: Also ... Ja, ich werd krank oder so.
00:20:42: Kurz darauf folgt allerdings der nächste Schock.
00:20:44: Als die Schwestern Geld von ihren Gemeinschaftskonten abheben wollen, stellen sie fest, ihre Karten funktionieren nicht mehr.
00:20:51: Dann sind sie zur Bank und dort hat man ihnen erklärt, dass sie nicht mehr zugreifen können.
00:20:57: Also das Geld, das sie einst angespart haben, das ist von Probst Grasel ihnen unzugänglich gemacht worden.
00:21:04: Markus Grasl schreibt dazu auf Anfrage, er sei als eingesetzter Ordensoberer verpflichtet, die Finanzen des Klosters zu verwalten.
00:21:12: Die Mitglieder des Ordens könnten nicht frei nach Belieben über Konten verfügen, der verantwortungsvolle Umgang mit den Finanzmitteln sei den Ordensoberern vorbehalten.
00:21:23: Im Fall der Schwestern gehe es auch darum, sie davor zu schützen, dass unbefugte Dritte auf die Finanzmittel des Ordens Zugriff haben.
00:21:31: Dabei geht es nicht nur um das Ersparte der drei Schwestern.
00:21:34: Bernadette und Regina beziehen außerdem jeden Monat Pensionen vom österreichischen Staat.
00:21:39: Da handelt es sich um Summa Summarum immerhin um gut fünf tausend Euro pro Monat.
00:21:45: Von dem Geld sehen sie aber nichts, das geht auch alles an Reichersberg.
00:21:51: In der Zeit, in der die Schwestern im Altersheim waren, hat Probst Grasl den Schwestern allerdings
00:21:58: auch
00:21:59: monatlich Geld zur Verfügung gestellt.
00:22:01: Die Rede war von Taschengeld.
00:22:04: Und die Schwestern haben hundertfünfzig Euro pro Monat bekommen, erzählen sie, hundertfünfzig Euro gemeinsam.
00:22:11: Also drei vollgeschäftsfähige Frauen, die ihr ganzes Leben für die Kirche gearbeitet haben, zwei davon als Lehrerin, die auch jetzt noch staatliche Pensionen, staatliche Rente bekommen in Höhe von fünf tausend Euro.
00:22:27: Es sind nach eigener Aussage gegen ihren Willen ins Altenheim gebracht worden und haben dort pro Monat hundertfünfzig Euro gemeinsam erhalten.
00:22:37: Das muss man sagen, ist schon ... ein sehr, sehr bemerkenswertes Szenario.
00:22:44: Inzwischen haben sich die Schwestern juristischen Beistand gesucht.
00:22:47: Schon in der Zeit, als sie noch in der Seniorenresidenz waren, versuchten sie, mithilfe von Anwälten rechtlich gegen Markus Grasel vorzugehen, wegen der Unterbringung im Altersheim gegen ihren Willen, wie sie sagen.
00:22:58: Allerdings hatten sie mit der Anzeige keinen Erfolg.
00:23:01: Nun
00:23:02: gab es allerdings eine zweite Strafanzeige, die uns auch vorliegt.
00:23:07: Und dort werden eben auch ... schwere Vorwürfe erhoben.
00:23:11: Diesmal geht es unter anderem auch um das Geld, das den Schwestern aus ihrer Sicht vorenthalten wird.
00:23:17: Die Staatsanwaltschaft Salzburg hat ein Ermittlungsverfahren inzwischen gegen unbekannt eingeleitet, aber das ist wahrscheinlich eher so proformer, weil sie das machen muss.
00:23:27: Unser Kollege Oliver das Gupta sieht bei der Strafanzeige ein großes Problem, als aus Sicht der Nonnen.
00:23:33: So fragwürdig die ganzen Vorgänge auch klingen.
00:23:36: Markus Grasl hat vermutlich nicht unrechtmäßig gehandelt.
00:23:39: Die Schwestern haben ihm ja weitgehende Vollmachten übertragen, so wie es das katholische Ordensrecht eben vorsieht.
00:23:46: Bei diesem Konflikt
00:23:48: ist
00:23:48: eine besondere Ebene, dass sich eben dieses alte Ordensrecht beißt mit dem modernen Zivilrecht, mit dem, was in demokratischen Staaten entstanden ist, nämlich Menschenrechte, Persönlichkeitsrechte, Rechtsansprüche.
00:24:04: Und Markus Grasl pocht auf das Kirchenrecht.
00:24:09: Wir hätten natürlich sehr gerne auch mit ihm selbst im Podcast
00:24:12: gesprochen.
00:24:13: Aber Grasl hat inzwischen einen Kommunikationsprofi eingeschaltet und reagiert nur noch über seinen Sprecher auf Anfragen.
00:24:20: Über den streitet er schriftlich alle Vorwürfe ab und beharrt darauf, sich völlig korrekt verhalten zu haben.
00:24:26: Sein Ziel ist weiterhin, die drei Nonn zurück ins Altersheim der Caritas zu bringen.
00:24:32: Es gab auch ... wie die Schwestern erst nach ihrer Rückkehr mitbekommen haben, den Versuch, Schwester Rita zu entmündigen.
00:24:42: So hat Markus Grasl offenbar angeregt, der Nonne einen gesetzlichen Erwachsenenvertreter zur Seite zu stellen.
00:24:48: Man wollte sie offensichtlich für Dement erklären lassen.
00:24:53: Daraufhin kam ein Sachverständiger ins Kloster, um zu prüfen, ob Schwester Rita tatsächlich Anzeichen von Dements aufzeigt.
00:25:01: Und ihr Befund war negativ.
00:25:02: Also die Frau ist alt, vielleicht vergisst sie auch ein paar Sachen, aber sie ist nicht Dement.
00:25:07: Und ehrlich gesagt, auf mich wirkt von den drei Schwestern auch keine Dement.
00:25:12: Es mag sein, dass die schusselig sind.
00:25:14: Es mag sein, dass sie sich wiederholen, aber das ist noch kein Grund, jemanden nicht mehr für zurechnungsfähig zu halten.
00:25:20: Ein persönliches Gespräch zwischen Grasel und den Nonnen hat es nicht gegeben, seit die Schwestern aus dem Altersheim getürmt sind.
00:25:27: obwohl sie ihn nach eigener Aussage mehrfach dazu eingeladen haben.
00:25:31: Die drei sagen, dass sie immer noch bereit für eine Versöhnung sind.
00:25:35: Ich
00:25:35: bin gar nicht böse, ich bin nur traurig darüber, dass die Situation sich so geändert hat.
00:25:57: Seit zweieinhalb Monaten besetzen die drei Schwestern jetzt ihr altes Kloster.
00:26:02: Ja, als Moment dann muss ich erst alles so richtig eingependeln.
00:26:06: Im Gespräch mit unseren Kollegen betonen die drei immer wieder, wie viel es ihnen bedeutet, zurück in Goldenstein zu sein.
00:26:13: Ja, sehr
00:26:14: viel.
00:26:14: Wir sind glücklich
00:26:15: da.
00:26:16: Gott sei Dank.
00:26:17: Auf ihrem Instagram-Account verfolgen inzwischen mehr als achtzigtausend Follower den Alltag der Nonnen.
00:26:23: Die gemeinsamen Mahlzeiten, die Gebete.
00:26:26: Dort laden die Schwestern auch regelmäßig zum Gottesdienst im Kloster ein.
00:26:30: Wir sind schon glücklich, dass wir dreimal in der Woche heilig gemessen feiern dürfen.
00:26:37: Der Instagram-Account wird von einem Team aus Helferinnen und Helfern betreut.
00:26:41: Das sind teilweise Leute aus dem Ort, teilweise ehemalige Schülerinnen oder Ministranten.
00:26:46: Diese Leute bringen den Schwestern auch regelmäßig Lebensmittel vorbei, damit sie sich ohne eigenes Geld versorgen können.
00:26:52: Es
00:26:52: gab im Internet eine Crowdfunding-Aktion, die einen fünfstelligen Betrag eingebracht hat bislang.
00:27:00: Aus aller Welt kamen da offensichtlich Spenden.
00:27:02: Also es gibt eine tatsächlich weltweite Anteilnahme.
00:27:07: Dass die Schwestern so bekannt sind, hängt vor allem mit der medialen Berichterstattung zusammen.
00:27:11: Zuerst hatte der österreichische Podcast Dunkelkammer über die Geschichte der Norden berichtet.
00:27:16: Andere Medien haben den Fall rasch aufgegriffen, selbst internationale Sender wie CNN oder BBC.
00:27:22: Dass sie so viel Aufmerksamkeit bekommen, das hat die Schwestern sehr überrascht.
00:27:26: Es ist einfach so berührend, dass jetzt die ganze Welt von uns weiß.
00:27:30: Das ist mir so fremd.
00:27:32: Dankbar, ihr wisst auch nicht darüber, über diese Anteilnahme, die wir da bekommen haben jetzt.
00:27:40: Das ist unglaublich.
00:27:42: Im Konflikt um Goldenstein geht es eben nicht nur um das Schicksal von drei alten Frauen, sondern um einen größeren Disput.
00:27:50: zwischen alte im Kirchenrecht und modernen Persönlichkeitsrechten, zwischen patriarchalen Hierarchien und Emanzipation.
00:27:57: Dabei wollten die Schwestern hier gar keine Rebellion gegen die Kirche starten.
00:28:02: Das sind ja keine Nonnen, die jetzt irgendwie die Kirche reformieren wollen.
00:28:08: Das sind auch keine Nonnen, die generell den Papst oder Hierarchien in Frage stellen.
00:28:15: Das sind drei altgediente Chorfrauen, die einfach sagen, das, was hier passiert, das geht eben
00:28:23: nicht
00:28:24: zusammen, nicht nur mit unserem Gerechtigkeitsgefühl, sondern auch mit christlichen Kernbotschaften, wie Menschenwürde, Nächstenliebe und Respekt.
00:28:34: Vertreter der katholischen Kirche verhalten sich in dem Konflikt bislang auffallen still.
00:28:40: Die ärztdiözöse Salzburg, die inzwischen die Schule im Schloss Goldenstein betreibt, schreibt auf Anfrage, man blicke mit großer Sorge auf die Gesundheit der drei betagten Chorfrauen und hoffe, dass sie schnell in die Seniorenresidenz zurückkehren.
00:28:54: Der Chef der österreichischen Chorherren stärkt Markus Grasel den Rücken und geht auf die Vorwürfe gegen den Probst gar nicht ein.
00:29:01: Und was Rom, was der Vatikan über die ganze Sache denkt, Das weiß man noch nicht, aber vielleicht werden wir es eines baldigen Tages mal erfahren, weil inzwischen hat ja der Fall Goldenstein international für Schlagzeilen gesorgt.
00:29:16: Inzwischen hat sich aber eine andere Instanz eingeschaltet, nämlich das Bundesland Salzburg.
00:29:22: Das fordert etwa sechzigtausend Euro an Sozialhilfe zurück, die dem Stift Reichersberg für die Nonnen gezahlt worden sind.
00:29:29: Grasels Sprecher erklärt, einen missbräuchlichen Bezug staatlicher Leistungen habe es nicht gegeben.
00:29:40: So wie es aussieht, gibt es in dem Konflikt zwischen den Nonnen und dem Probst keine Gewinner.
00:29:45: Die Schwestern haben zwar die öffentliche Debatte eindeutig für sich gewonnen.
00:29:49: Besonders für Menschen, die mit der katholischen Kirche sowieso nichts am Hut haben, ist das Vorgehen des Probstes schwer verständlich.
00:29:56: Eine weitere Bestätigung dafür, dass die Kirche mit modernen Werten wie Emanzipation und Selbstbestimmung nicht vereinbar
00:30:03: ist.
00:30:04: Aber den drei Nonnen sind die strengen Werte der Kirche von Gehorsam und Aufopferung wichtig.
00:30:10: Sie haben ihr ganzes Leben dafür aufgeopfert.
00:30:12: Auch wenn die Öffentlichkeit vielleicht auf ihrer Seite steht, für die Schwestern ist am Ende immer noch wesentlich, was ihr Kirchenoberer entscheidet.
00:30:21: Und der scheint nicht bereit für einen Kompromiss.
00:30:24: Auf der Homepage des Stiftes Reichersberg droht er sogar ganz offen.
00:30:28: der Satz zu lesen von allfälligen Konsequenzen, die da anstehen könnten.
00:30:34: Und bei mir kommt das so an, dass er entsprechend kirchenrechtlich bestrafen möchte.
00:30:39: Und wenn Grasel und sein Sprecher den Schwestern den gelübte Bruch vorwirft, dann könnte das beispielsweise zur Exkommunikation führen.
00:30:49: Für die frommenden Schwestern wäre er ein Ausschluss aus der Kirche wohl die schlimmste Strafe.
00:30:53: Aber auch der Probst und die Kirche hätten in diesem Fall wenig gewonnen.
00:30:58: Die zurückhaltende Kommunikation der Kirchenvertreter stößt in der Öffentlichkeit auf wenig Verständnis.
00:31:04: Der Reputationsschaden ist jetzt schon
00:31:06: enorm.
00:31:07: Sollten die Nonnen tatsächlich gegen ihren Willen zurück ins Altersheim gebracht werden, dann würde das dem Ansehen der Kirche wohl noch mehr schaden.
00:31:14: Ob es das am Ende wert gewesen wäre?
00:31:16: Dass die Schwestern freiwillig zurück ins Seniorenheim in der Oberalm gehen, das kommt für die drei jedenfalls nicht in Frage.
00:31:24: Bevor ich dein Oberalm sterbe, sterbe ich lieber draussen auf der Wiese, in der Natur, in Gottes
00:31:31: Schöpfung.".
00:31:32: Vermutlich hatte Probst Markus Grasel gedacht, dass er die Verlegung der drei alten Frauen einfach still und leise über die Bühne bringen kann.
00:31:40: Mit einer Rebellion, die sogar weltweit für Schlagzeilen sorgt, hat er mit Sicherheit nicht gerechnet.
00:31:50: In Salastria hört ihr auf allen gängigen Podcast-Plattformen auf der standard.at
00:31:54: und auf spiegel.de.
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00:31:59: da.
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00:32:24: Alle Infos dazu gibt's auf spiegel.de.
00:32:27: Alle Links und Infos stehen wie immer auch in den Shownoten zu dieser Folge.
00:32:31: Danke fürs Zuhören und an Christoph Neuwirt für die Produktion.
00:32:34: Ich bin Lucia Heisterkamp.
00:32:35: Ich bin Antonia Raut.
00:32:37: Wir sagen Tschüss und Papa.