Inside Austria

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Der Podcast über die großen und kleinen Skandale Österreichs

Die Mühlviertler Menschenjagd (1/3): Das Lager

Die Mühlviertler Menschenjagd (1/3): Das Lager

In der Nacht auf den 2. Februar gelingt mehr als 400 sowjetischen Offizieren das Unmögliche: die Flucht aus dem Konzentrationslager Mauthausen. Es ist der größte dokumentierte Ausbruch aus einem KZ. Ausgehungert, geschwächt und der eisigen Kälte ausgeliefert, versuchen die Geflüchteten verzweifelt, in Sicherheit zu gelangen. Doch Lager-SS und zahlreiche Zivilisten machen Jagd auf sie. Zynisch nennen die Nationalsozialisten die Menschenhatz "Mühlviertler Hasenjagd". Innerhalb weniger Tage werden nahezu alle entflohenen Häftlinge getötet. Nur ein knappes Dutzend überlebt.

Zu den wenigen Menschen, die sich der angeordneten Verfolgung widersetzen, gehört die Familie Langthaler aus Schwertberg. Unter Lebensgefahr verstecken sie zwei der Offiziere bis zum Kriegsende. Die heute 94-jährige Anna Hackl ist damals ein junges Mädchen. In Inside Austria erinnert sie sich an die Wochen, die ihr Leben geprägt haben – und daran, wie das Schweigen über die Menschenjagd jahrzehntelang anhielt.

In Teil eins dieser Mini-Serie besuchen wir den Ort, an dem diese ihren Anfang nahm – das Konzentrationslager Mauthausen. Es geht um die Frage, wie viel die Zivilbevölkerung über die Verbrechen der Nazis wusste – und welchen Anteil ganz normale Bürger daran hatten.

Die Wilde Wanda: Wiens einzige Zuhälterin

Wanda Kuchwalek war die erste und - soweit bekannt - einzige Zuhälterin Wiens. Sie ist dabei aber keinesfalls weniger brutal vorgegangen als ihre männlichen Kollegen: Sie hat Frauen misshandelt und Sexarbeiterinnen ausgebeutet. Trotzdem war die Öffentlichkeit fasziniert von ihr - Dank ihrer "goscherten" Auftritte vor Gericht. Und, da sie bereits vor mehr als 40 Jahren offen homosexuell lebte.

Heute wird Wanda Kuchwalek in der Popkultur teilweise verklärt. Die bekannte Wiener Indie-Rockband "Wanda" hat sich beispielsweise nach Wanda Kuchwalek benannt. Autor und Subkultur-Experte Clemens Marschall hat ein Buch über die "wilde Wanda" geschrieben, das gerade erschienen ist. Er räumt mit der Romantisierung von Kuchwalek auf – erzählt aber auch von den teilweise traumatischen Lebensumständen, durch die sie wurde, wer sie war.

Was droht René Benko im zweiten Prozess?

Im Oktober stand Ex-Immobilienmagnat René Benko in Innsbruck vor Gericht und wurde in einem ersten Strafverfahren zu zwei Jahren Haft verurteilt – bislang noch nicht rechtskräftig. Dieser Prozess war aber erst der Anfang. Mitte Dezember sitzt Benko in Innsbruck schon wieder auf der Anklagebank. Dieses Mal geht es um Luxusuhren, Diamanten und Bargeld, mutmaßlich gebunkert von Benko, mit der Hilfe seiner Ehefrau.
Im Interview mit Spiegel-Wirtschaftsredakteurin Kristina Gnirke sprechen wir darüber, was den Benkos nun droht. Und wir fragen, welche Verfahren im kommenden Jahr auf den gescheiterten Immobilientycoon zukommen könnten.

Die Rebellion der Nonnen

Die Ordensschwestern Rita, Regina und Bernadette haben es mit über 80 Jahren noch zu unerwarteter Berühmtheit gebracht. Die drei Chorfrauen sind – gegen ihren Willen, wie sie sagen – vom Kloster Goldenstein in der Nähe von Salzburg in ein Altersheim übersiedelt worden. Vor einigen Wochen sind sie von dort getürmt – und besetzen seitdem "ihr" altes Kloster. Der Fall hat international für Furore gesorgt – sogar die New York Times berichtete. Die Kirche versucht seitdem, die drei alten Frauen zurück in die Seniorenresidenz zu bekommen – doch die drei Nonnen wehren sich mit allen Mitteln.

Warum der Konflikt um den Lebensabend der drei Frauen so eskaliert ist, welche Rolle Kirchenrecht und Geld dabei spielen, und wie ein früherer Vertrauter der Nonnen zu ihrem erbitterten Gegenspieler wurde – darum geht es in dieser Folge von "Inside Austria".

Was passiert in Damenbünden?

Burschenschaften sind verschworene Männerbünde – jedenfalls in der Regel. In den meisten Studierendenverbindungen sind nur männliche Mitglieder zugelassen. Allerdings gibt es in Österreich und Deutschland auch einige Damenverbindungen. Wofür stehen sie? Wie unterscheiden sie sich von den Männerbünden? Und was hat es mit "matriarchalen Burschenschaften" auf sich?

Darüber sprechen wir im Interview mit der Politikwissenschaftlerin Judith Götz.

Die Macht der Burschenschaften (5/5): Höhenflug

Im Herbst 2021 wird die FPÖ in Graz von einem Finanzskandal erschüttert. 1,8 Millionen Euro Steuergeld sind verschwunden. Alexis Pascuttini steigt damals überraschend zum Klubschef in Graz auf und will herauszufinden, was mit den Millionen passiert ist. Doch seine Nachforschungen stoßen auf Widerstand – in der Partei und in seiner Verbindung.

In Folge fünf zeichnen wir nach, wie es für Walter Rosenkranz indes karrieretechnisch steil bergauf geht: 2022 tritt er als Bundespräsidentschaftskandidat an. Gewählt wird er erwartungsgemäß nicht. Aber zwei Jahre später kommt für ihn die ganz große Chance: Die FPÖ wird stärkste Kraft in Österreich und Rosenkranz darf den Posten des ersten Nationalratspräsidenten besetzen. Sobald er im Amt ist, folgt ein Skandal auf den nächsten.

In dieser Folge zu hören: Alexis Pascuttini (Rechtsanwalt, Gemeinderat in Graz, früher FPÖ, heute "Korruptionsfreier Gemeinderatsklub"), Colette Schmidt (Innenpolitikredakteurin beim STANDARD), Sandra Schieder (Innenpolitikredakteurin beim STANDARD), Bini Guttmann (Rechtsanwalt, Aktivist), Fabian Schmid (Leitender Redakteur Investigativ beim STANDARD), Bernhard Weidinger (Politikwissenschafter, Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands); Moderation und Skript: Lucia Heisterkamp und Antonia Rauth; Redaktion: Käthe Bergmann, Benjamin Braden, Zsolt Wilhelm; Produktion: Philipp Fackler

Die Macht der Burschenschaften (4/5): Alter Herr

Einmal im Jahr treffen sich FPÖ-Politiker und Burschenschafter zum Akademikerball in der Wiener Hofburg. Feiern, Tanzen, Networking – der Termin zeigt wie kein anderes Ereignis die Nähe der Partei zu den Burschenschaften. Doch wie weit reichen die Seilschaften wirklich? Wurde die FPÖ von den schlagenden Studentenverbindungen unterwandert?

Alexis Pascuttini kennt die Verflechtungen aus erster Hand. Der ehemalige Corpsbruder und FPÖ-Politiker beschreibt in Folge vier seinen Aufstieg in der Grazer FPÖ – und erinnert sich an den Moment, als ihm klar wurde, wie weit der Einfluss der Studentenverbindungen reicht.

In dieser Folge zu hören: Sandra Schieder (Innenpolitikredakteurin beim STANDARD), Alexis Pascuttini (Rechtsanwalt, Gemeinderat in Graz, früher FPÖ, heute "Korruptionsfreier Gemeinderatsklub"), Fabian Schmid (Leitender Redakteur Investigativ beim STANDARD), Oliver Das Gupta (Autor beim STANDARD und beim "Spiegel", Hans Henning Scharsach (Journalist und Autor); Moderation und Skript: Lucia Heisterkamp und Antonia Rauth; Redaktion: Käthe Bergmann, Benjamin Braden, Zsolt Wilhelm; Produktion: Philipp Fackler

Die Macht der Burschenschaften (3/5): Der Arierparagraph

Sind Burschenschaften nur stramm konservativ oder vertreten sie eine rechtsextreme Weltanschauung? Um das herauszufinden, rekonstruieren wir einen Skandal, der das Verbindungsmilieu bis heute prägt. 2011 sorgte ein Antrag im Dachverband "Deutsche Burschenschaft" für einen Eklat.

Eine Burschenschaft forderte, dass nur Mitglieder mit "deutscher Abstammung" aufgenommen werden dürften. Unterstützt wurde der Vorstoß von einem Rechtsgutachten, das an die NS-Rassegesetze erinnert. Im Mittelpunkt des Konflikts stand der junge Kai Au, dessen Eltern aus Hongkong stammen. Wir haben mit ihm gesprochen. In Folge drei beleuchten wir außerdem, wie einflussreich Burschenschaften in Deutschland sind – und welche Rolle dabei die AfD spielt.

In dieser Folge zu hören: Colette Schmidt (Innenpolitikredakteurin beim STANDARD), Florian Diekmann (Wirtschaftsredakteur beim "Spiegel"), Kai Au (Burschenschaft Hansea zu Mannheim), Bernhard Weidinger (Politikwissenschafter, Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands); Moderation und Skript: Lucia Heisterkamp und Antonia Rauth; Redaktion: Käthe Bergmann, Benjamin Braden, Zsolt Wilhelm; Produktion: Philipp Fackler

Die Macht der Burschenschaften (2/5): Auf der Bude

Aus Burschenschaften dringt wenig nach außen. Sie sind verschworene Männerbünde, die großen Wert auf Diskretion legen. Doch ausgerechnet die Burschenschaft, bei der Walter Rosenkranz Mitglied ist, gewährt uns Einblicke in diese Welt. Und lässt uns sogar dorthin vor, wo blutige Mensuren gefochten werden. Wir treffen den Vorsitzenden der deutschnationalen, schlagenden Verbindung – und erfahren, dass er einst mit Walter Rosenkranz studiert und gefochten hat.

Alexis Pascuttini, Aussteiger aus einem schlagenden Corps, erzählt in Folge zwei von seinem Alltag in der Verbindung – von strengen Hierarchien, Seilschaften und merkwürdigen Bräuchen. Doch was passiert, wenn die Traditionen hinterfragt werden? Und was wird in der Verbindung totgeschwiegen?

In dieser Folge zu hören: Dieter Derntl (Steuerberater, Obmann Burschenschaft Libertas), Judith Götz (Politikwissenschafterin, Universität Innsbruck), Alexis Pascuttini (Rechtsanwalt, Gemeinderat in Graz, früher FPÖ, heute "Korruptionsfreier Gemeinderatsklub"), Bernhard Weidinger (Politikwissenschafter, Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands); Moderation und Skript: Lucia Heisterkamp und Antonia Rauth; Redaktion: Käthe Bergmann, Benjamin Braden, Zsolt Wilhelm; Produktion: Philipp Fackler

Die Macht der Burschenschaften (1/5): Fuchs

Wie groß ist der Einfluss rechter Männerbünde in Österreich? Und wie gefährlich sind sie?
Seit einem Jahr ist Österreichs erster Nationalratspräsident ein FPÖ-Mann. Walter Rosenkranz, früher Volksanwalt. Und: Schlagender Burschenschafter. Er hat nun das zweithöchste Amt im Staat Österreich inne.In der Zivilgesellschaft gibt es Proteste gegen Rosenkranz. Jüdische Aktivisten kritisieren, dass ein deutschnationaler Burschenschafter so viel Macht hat. Sie warnen: Ein Verbindungsmann in so einer Position ist eine Gefahr für die Demokratie.

Wir wollen wissen: Wie wird man eigentlich Burschenschafter? Ein Aussteiger und Ex-FPÖ-Politiker erzählt, wie schlagende Verbindungen Mitglieder anwerben. Und, wie das Leben als Burschenschafter aussieht.

"Inside Austria" ist ein Podcast von DER STANDARD und DER SPIEGEL. Die Reihe "Die Macht der Burschenschaften" widmet sich in fünf Teilen dem Einfluss schlagender Verbindungen in der österreichischen Politik. STANDARD-Abonnentinnen und -Abonnenten können alle Folgen bereits vorab hören. Für alle anderen erscheint jeden Samstag bis 1. November eine neue Folge überall wo es Podcasts gibt.

In dieser Folge zu hören: Bini Guttmann (Rechtsanwalt, Aktivist); Fabian Schmid (Leitender Redakteur Investigativ beim STANDARD); Alexis Pascuttini (Rechtsanwalt, Gemeinderat in Graz, früher FPÖ, heute "Korruptionsfreier Gemeinderatsklub"); Bernhard Weidinger (Politikwissenschafter, Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands), Moderation: Lucia Heisterkamp und Antonia Rauth; Skript: Lucia Heisterkamp und Antonia Rauth; Redigat: Käthe Bergmann, Benjamin Braden, Zsolt Wilhelm; Produktion: Philipp Fackler