Der Podcast über die großen und kleinen Skandale Österreichs
00:00:00: "Bei dem erneuten Flüchtlingsdrama im Mittelmeer sind vermutlich etwa 200 Menschen ertrunken."
00:00:10: "In Ungarn spitzt sich der Konflikt zwischen Behörden und Flüchtlingen zu.
00:00:14: Immer verzweifelt hat, ringen die Menschen auf eine Ausreise nach Deutschland oder Österreich."
00:00:19: "Nach einer Zusage Deutschlands und Österreichs zur Aufnahme weiterer Flüchtlinge sind heute
00:00:23: in Wien und München Tausende Schutzzuchende aus Ungarn eingetroffen."
00:00:27: "Sommer 2015, hunderttausende Menschen flüchten aus Syrien über die Türkei, dem Balkan,
00:00:33: Ungarn und landen schließlich in Österreich.
00:00:36: Viele wollen weiter nach Deutschland, doch viele bleiben auch."
00:00:40: "Anfangs erwartet sie eine Welle der Hilfsbereitschaft, das Optimismus."
00:00:44: "Wir haben so vieles geschafft, wir schaffen das."
00:00:46: "Ich weiß nicht wie man Menschen anders begegnen kann, aber da fragt man halt wie man heißt
00:00:50: und das ist das erste Mal Austausch, man sagt und man fragt was die Leute brauchen, dann tut man.
00:00:54: Und dort gibt es ganz viele Menschen, die einfach tun."
00:00:56: "Ein ganz, ganz großer Auftritt der Zivilgesellschaft, also auch von Privatpersonen, war eine sehr positive Stimmung."
00:01:03: "Doch die Willkommenskultur wird schnell auf die Probe gestellt."
00:01:06: "Mit dem Nichtabreißen dieses Stromes hat sich dann durchgesetzt, auch bei gemäßigten Bürgern die Stimmung, naja das ist zu viel."
00:01:18: "Bis heute profitieren Rechtspopulisten von diesen Sorgen, dass es irgendwann zu viel wird für das eigene Land."
00:01:25: "Die Menschen haben es satt, wenn sie von ihnen erklärt bekommen, dass Menschen aus allen Kontinenten und aus allen Ländern offenbar so etwas Ähnliches wie ein Heimatrecht in Österreich für sich in Anspruch nehmen können."
00:01:39: "Wir haben prosperiert, während drüben eher Armut geherrscht hat und dann kommen plötzlich hunderttausende und wollen hier teilnehmen.
00:01:48: Und das ist ein sehr fundamentales Gefühl, mit dem die rechten Parteien tadellose arbeiten konnten."
00:01:56: Wie gut ist es tatsächlich gelungen, die Menschen, die 2015 gekommen sind, in Österreich zu integrieren?
00:02:02: "Sie kommen halt aus ganz anderen Kulturen, aus erreichen, zum Teil geprägten Gemeinschaften.
00:02:07: Das ist dann ein Kulturschock für mancher gewesen, da in Österreich zu sein."
00:02:10: Und wie schwer ist es, sich in Österreich eine Existenz aufzubauen?
00:02:14: "Er hat mich gefragt, wo er kommen müsste, ich habe gesagt Afghanistan, er hat mir gesagt, ob ich eine Messer dabei habe und so."
00:02:20: "Ich bin Kim Höbe vom Spiegel."
00:02:22: Und ich bin Antonia Raut vom Standard.
00:02:24: In dieser zweiteiligen Serie von "Inside Austria" wollen wir herausfinden, wie die Fluchtbewegung von 2015 Österreich verändert hat.
00:02:32: Wir sehen uns an, wie gut die Integration funktioniert und welche Probleme es gibt.
00:02:37: Wir wollen aber auch wissen, wie die Rechten die Fluchtbewegung für sich nutzen. Ob wir heute besser gerüstet werden und wie es die Menschen, die damals in Österreich gekommen sind, heute geht.
00:02:58: Falls ihr sich übrigens wundern, wo Lucia Heisterkamp steckt, sie macht gerade Urlaub und ich darf sie diese nächste Woche vertreten.
00:03:05: "Ich war in der EGS im Sommer 2015 auf unserer kleinen Urlaubsinsel, die gar nicht weit weg ist von der türkischen Küste."
00:03:26: Das ist unser Kollege Hans Rauscher. Er ist Kolumnist beim Standard und im Sommer 2015 reist er, wie jedes Jahr, auf eine kleine Ferieninsel in Griechenland.
00:03:36: Doch etwas ist anders in diesem Jahr.
00:03:39: "Und das erste, was wir gesehen haben auf dieser Insel, muss man mit einer Fähre fahren, ist, dass von der türkischen Küste bei Bodrum die Schlauchboote so dichtgekommen sind,
00:03:50: dass die griechischen Ferien beinahe drüber gefahren sind. Sie mussten auswärchen."
00:03:56: In diesen Booten kommen Geflüchtete an, aus der Türkei. Die meisten von ihnen kommen ursprünglich aus Syrien.
00:04:03: Der türkische Präsident Erdogan hat kurz zuvor die Grenzen Richtung Europa geöffnet, um den Druck auf die EU zu erhöhen und aus politischem Kalkül.
00:04:12: Hunderttausende Menschen machen sich auf den Weg Richtung EU.
00:04:16: "Die wirkliche Wucht ist gekommen aus Syrien über die Türkei, weil der damalige syrische Gewaltherrscher Assad,
00:04:26: mithilfe von Putins Luftwaffe, seiner eigenen aufständischen Einwohner oder Bürger, massakriert hat."
00:04:34: Um zu verstehen, warum zu dieser Zeit so viele Geflüchtete nach Europa wollen, muss man wissen, die Türkei hat zu diesem Zeitpunkt 2014/15 schon rund 2 Millionen Syrer aufgenommen,
00:04:45: die vor Assad geflohen sind. Seit Beginn des Bürgerkriegs ist die Situation in den Lagern rund um Syrien generell angespannt.
00:04:53: Kinder können nicht zur Schule gehen, es gibt wenig zu essen. Immer mehr Menschen wollen deshalb weg aus diesen Lagern, in ein besseres Leben.
00:05:01: Und sie gehen dafür große Risiken ein.
00:05:04: "Bei dem erneuten Flüchtlingsdrama im Mittelmeer sind vermutlich etwa 200 Menschen ertrunken."
00:05:09: Griechenland steht auch vor großen Problemen durch die wachsende Zahl von Flüchtlingen, die über das Mittelmeer kommen.
00:05:14: Die Menschen, die nach Europa wollen, sind für ihre Überfahrt auf Schlepper angewiesen.
00:05:19: Unser Kollege Hans Rauscher, der 2015 als Tourist die Situation auf der Insel in Griechenland miterlebt, kommt mit der Küstenwache ins Gespräch.
00:05:27: Die Seeretter erzählen ihm, wie die Schlepper vorgehen.
00:05:30: "Sie geben einem Flüchtling ein Handy in die Hand und ein Messer und wenn die griechische Insel in Sicht kommt, die ja von der türkischen Küste zum Teil nur 2 Kilometer entfernt sind,
00:05:41: dann setzt er über das Handy einen Notruf ab und sticht gleichzeitig eine Kammer von dem Schlauchboot auf.
00:05:48: Dadurch sind sie schiffbrüchig und müssen von der griechischen Küstenwache gerettet werden."
00:05:55: Was Hans Rauscher da beschreibt, es sind Szenen, die wir in dieser Zeit auch alle über die Bildschirme flattern sehen.
00:06:01: Ein sinkendes Schlauchboot voll mit Menschen in Rettungswesten.
00:06:05: Die griechische Küstenwache ist damals im Dauereinsatz, um so viele Menschen wie möglich aus dem Mittelmeer zu retten.
00:06:12: "Das geht aber manchmal schief und die Griechen haben gesagt, sie sind so schlecht ausgerüstet,
00:06:20: ob wir Urlaubsgäste ihnen nicht was spenden können für Decken, Mundschutz und Leichensecke."
00:06:28: Unser Kollege reist nach dem Ende seines Urlaubs zurück nach Wien.
00:06:32: Die Geflüchteten, die es lebendig nach Griechenlands schaffen, versuchen oft ebenfalls sich Richtung Österreich durchzuschlagen.
00:06:39: Zumindest weiter nach Norden, über die sogenannte Balkanroute.
00:06:43: In Ungarn spitzt sich der Konflikt zwischen Behörden und Flüchtlingen zu.
00:06:47: Immer verzweifelt er, dringen die Menschen auf eine Ausreise nach Deutschland oder Österreich.
00:06:52: Im österreichischen Nachbarland Ungarn ist schon damals der rechtsextreme Ministerpräsident Viktor Orban an der Macht.
00:06:59: Er stellt klar, dass in seinem Land kein Platz für Geflüchtete ist.
00:07:03: Orban kann es gar nicht schnell genug gehen, dass die Neuankömmlinge weiterziehen.
00:07:08: Also lässt er tausende Menschen am Budapester Bahnhof Caleti in Busse packen und schickt sie nach Österreich.
00:07:15: "Da war ich dann schon wieder in der Redaktion, haben wir gesehen, wie sich Tausende und Abertausende
00:07:22: auf der ungerischen Autobahn in Richtung österreichischer Grenze bewegen."
00:07:27: Es sind chaotische Bilder, die damals in die Redaktionen eintrudeln.
00:07:31: Den politischen Akteuren bleibt wenig Zeit zum Nachdenken.
00:07:35: Und dann gab es vom damaligen österreichischen Bundeskanzler Werner Feimann von den Sozialdemokraten
00:07:41: eine hektische Telefontätigkeit mit der Angela Merkel, der damaligen Bundeskanzler in Deutschlands.
00:07:47: Das ist unsere Kollegin Irene Brickner vom Standard.
00:07:50: Sie schreibt seit vielen Jahren über Flucht und Migration.
00:07:53: Auch sie kann sich noch gut an die Ereignisse 2015 erinnern.
00:07:57: In dem Telefonat damals erzählt sie, will Österreichs Bundeskanzler vor allem eins von seiner deutschen Amtskollegin wissen.
00:08:04: Wenn Österreich die Flüchtlinge einreisen lässt, wird auch Deutschland die Grenzen offenhalten?
00:08:10: Die Antwort damals lautet "Ja".
00:08:13: "Wir können nicht warten, bis die Menschen sich durchgekämpft haben von Syrien nach Griechenland,
00:08:18: von Griechenland über die Westbalkanroute bis zu uns und sie dann einfach abhalten,
00:08:24: dass wir deine humanitäre Katastrophe auslösen.
00:08:27: Der müssen wir ins Auge sehen.
00:08:30: Deshalb bin ich so dankbar für die Entscheidungen der Deutschen Bundeskanzlerin."
00:08:35: Für einen Moment wirkt es so, als wäre eine neue Ära der Willkommenskultur angebrochen.
00:08:41: Und das war eine allgemeine Atmosphäre, dass ihr seid wirklich arme Däufe, euch muss man helfen.
00:08:48: Das waren damals übrigens hauptsächlich Familien, das hat eine wesentliche Rolle gespielt.
00:08:55: An den Bahnhöfen in München und Wien warten Menschen mit Kuscheltieren und Geschenken auf die ankommenden Flüchtlinge.
00:09:02: Auf Plakaten steht "Refugees Welcome" und "Open Borders".
00:09:06: Ich kann mich auch noch erinnern, dass Freundinnen von mir damals extra von Innsbruck nach Wien gefahren sind, um zu helfen.
00:09:12: Projekte wurden gegründet, Spenden gesammelt.
00:09:15: "Also es war der Westbahnhof, wo halt viele Leute angekommen sind und dort.
00:09:19: Ganz, ganz großer Auftritt der Zivilgesellschaft, also aller NGOs, die sich da in diesem Bereich so aktiv sind,
00:09:26: aber auch von Privatpersonen. Es war eine sehr positive Stimmung."
00:09:30: "Doch es sind nicht nur diese hoffnungsvollen Bilder, die die Solidarität in Österreich befeuern."
00:09:35: "Das dürften sich mindestens 20, vielleicht auch 30, 40 oder auch 50 Personen hier im Lkw befinden, die bereits verstorben sind."
00:09:43: Auf der Autobahn im Burgenland nahe Paandorf, nicht weit von der ungarischen Grenze, macht die Polizei in diesen chaotischen Tagen einen schrecklichen Fund.
00:09:52: Es ist ein abgestellter Kühllaster mit ungarischem Kennzeichen und drinnen 71 tote Flüchtlinge.
00:09:59: "Und zwar Männer, Frauen und Kinder, die dort erstickt sind, und der Fahrer war geflohen."
00:10:06: Die Schlepper, die diese Tragödie zu verantworten haben, werden später gestellt und verurteilt.
00:10:11: Doch die Bilder brennen sich bei vielen Menschen ins Gedächtnis ein.
00:10:14: Auch sie sorgen dafür, dass viele Österreicherinnen und Österreicher zu dem Zeitpunkt vor allem eines haben. Mit Gefühl.
00:10:21: Und dann fällt dieser eine Satz.
00:10:24: "Wir haben so vieles geschafft, wir schaffen das. Wir schaffen das und wo uns etwas im Wege steht, muss es überwunden werden."
00:10:31: Diese heute historischen Worte sagt Angela Merkel auf einer Pressekonferenz im August 2015, nur wenige Tage nach dem schrecklichen Fund bei Paandorf.
00:10:41: Zehn Jahre später schreibt die ehemalige Bundeskanzlerin in ihrer Biografie, dass ihr keinen Satz so sehr um die Ohren gehauen wurde wie dieser.
00:10:49: Wir schaffen das. Aber haben wir es denn nun wirklich geschafft?
00:10:54: Übrigens, diese Frage stellen wir uns beim Spiegel zehn Jahre später ebenfalls.
00:10:58: Und wer könnte sie besser beantworten, als Angela Merkel selbst?
00:11:02: Am 24. September ist die ehemalige deutsche Bundeskanzlerin zu Gast im Spiegel Spitzengespräch.
00:11:08: Moderator Markus Feldenkirchen spricht live auf der Bühne mit Frau Merkel.
00:11:13: Auch über ihre wegweisenden Entscheidungen in der Flüchtlingspolitik.
00:11:17: Wenn sie live dabei sein möchten, ein paar Tickets für den Abend im Berliner Atmeraispalast gibt es noch.
00:11:22: Wir verlinken Ihnen die Veranstaltung gerne in den Show-Notes.
00:11:26: Aber zurück ins Jahr 2015 und nach Österreich.
00:11:30: In diesen ersten Tagen der großen Migrationsbewegung nach Österreich und Deutschland ist noch viel Solidarität zu spüren, nicht nur an den Bahnhöfen.
00:11:38: Doch es dauert nicht lang, bis die Stimmung kippt.
00:11:41: Das freundliche Empfangskomitee weicht bald über Forderung, erinnert sich unser Kollege Hans Rauscher.
00:11:47: Mit dem Nicht-Abreißen dieses Stromes hat sich dann durchgesetzt, mehr und mehr, auch bei gemäßigten Bürgern, die Stimmung, naja, das ist zu viel.
00:12:00: Was sich an diesen Tagen abspielt, wirkt auf viele Menschen sehr chaotisch, überfordernd.
00:12:05: Thunhallen werden zu Schlafseelen, viele Kommunen bauen Zelte und Containerstädte auf, um die vielen Menschen unterzubringen.
00:12:12: Beamte und freiwillige Helfer*innen klagen über zu wenig Unterstützung.
00:12:16: Ein Hotspot war sicher das Flüchtlings-Erstaufnahmezentrum 3. Kirchen in Niederösterreich, weil das ist der Ort, wo Leute die Asyl suchen, in Österreich als erstes einmal hinkommen.
00:12:27: In solchen Erstaufnahmezentren werden die Papiere gecheckt.
00:12:30: Es wird geprüft, ob überhaupt ein Asylverfahren in Österreich in Frage kommt.
00:12:35: Und dort natürlich hat sich es mega abgespielt, weil einfach viel zu viele Leute gekommen sind.
00:12:40: Und dann gab es ja diese Bilder mit den Zelten, weil das ist so eine große Anlage, die war mal eine Militärakademie mit riesigen alten Gebäuden in einem Park.
00:12:50: Und im Park haben dann die Flüchtlinge kampiert, haben ihre Wäsche gewaschen dort auf den Toiletten, also es hat sehr chaotisch gewirkt.
00:12:58: All unsere Interviewpartner berichten, dass sich in diesen Tagen eine Atmosphäre des Kontrollverlusts verbreitet.
00:13:05: Die Debatte verändert sich. Die Österreicher und Österreicher*innen werden irgendwie misstrauischer.
00:13:11: Klar, man ist schon immer ein Wanderungsland, aber diesmal ist es anders.
00:13:16: Vor allem hat dann das Bewusstsein oder die Erkenntnis eingesetzt, das sind Muslime aus einem relativ rückständigen muslimischen Land.
00:13:29: Also Afghanistan ja überhaupt, aber auch Syrien. Und die sind ganz anders als wir.
00:13:35: Diese Stimmung wird von den Rechten befeuert, um gegen die Geflüchteten zu hetzen.
00:13:39: Sie sprechen von Massenmigration und gezielter Unterwanderung des Sozialstaats. Sie prophezeien, wir schaffen das nicht.
00:13:55: Es ist wahrscheinlich jetzt mittlerweile so wie in Deutschland, dass das auch oft Höhen ist, irgendwie erzählt, zitiert wird halt.
00:14:01: Ja, ja, wir schaffen das, wir schaffen das, wenn da irgendwie ein Problem wieder ist. Das sieht man, wie wir das schaffen oder so.
00:14:06: Das ist unser Kollege Gerald John vom Standard. Auch er erinnert sich noch gut, wie schnell Angela Merkels berühmte Worte zynisch uminterpretiert wurden.
00:14:15: Er hat sich zehn Jahre später angesehen, wie gut haben wir das alles denn wirklich geschafft? Wie ist die Integration der Geflüchteten in Österreich gelungen?
00:14:24: Gerald John hat recherchiert, um handfeste, stichhaltige Zahlen zu finden, was gar nicht so leicht ist.
00:14:31: Die große Zahl, wo man sagt, was in Indikator gibt zwischen 1 und 10, so gut waren wir, den gibt es nicht, den kann es ja auch gar nicht geben.
00:14:37: Das liegt halt immer ein bisschen an der Perspektive, ja, je nachdem, was man erwartet.
00:14:41: Wir fangen deshalb mal ganz simpel an und zwar damit, wie viele Menschen seit 2015 eigentlich
00:14:46: nach Österreich gekommen sind.
00:14:48: Also Österreich hat in den 10 Jahren seit 2015 in etwa 440.000 Asylanpräge bis heute
00:14:54: gezählt und man kann es ungefähr sagen, halb so viele Menschen sind dann auch geblieben.
00:14:58: Im Vergleich vor 2015 waren es deutlich weniger.
00:15:01: Laut UNHCR, ich habe mir die Zahlen angeschaut, ist die Zahl der Flüchtlinge in Österreich
00:15:05: ungefähr somit von 72.000 auf knapp 285.000 gestiegen.
00:15:11: Die Zahl der Geflüchteten in Österreich hat sich also vervierfacht.
00:15:15: Damit sticht Österreich gemessen an der Einwohnerzahl auch im europäischen Vergleich hervor.
00:15:20: Nur Zypern hat ähnlich viele Menschen aufgenommen.
00:15:23: Und Deutschland?
00:15:24: Hier wurden über 3 Millionen Menschen aufgenommen.
00:15:27: Schweden zählt ebenfalls zu den starken Einwarnungsländern in Europa.
00:15:32: Aber wo kommen die meisten Menschen her?
00:15:34: Auch das hat sich unser Kollege Gerhard John genauer angesehen.
00:15:37: Der größte Teil, also die Hälfte, kam aus Syrien, also der Bürgerkrieg in diesem Land
00:15:42: hat natürlich viele Menschen vertrieben.
00:15:44: Zweitgrößte Gruppe sind da die Afghanen und der Rest ist halt so ein bisschen geschwankt
00:15:48: über die Jahre.
00:15:49: Es sind Iraker gekommen, es sind Somalier gekommen, also da gibt es ganz viele.
00:15:52: Anfangs werden die Migrantinnen und Migranten auf unterschiedliche Aufnahmezentren in verschiedenen
00:15:57: Bundesländern verteilt.
00:15:59: So soll verhindert werden, dass nur einige wenige Länder für die Versorgung aufkommen
00:16:03: müssen.
00:16:04: Aber wer den Asylstatus in Österreich bekommt, wer also erst mal bleiben darf, der kann
00:16:09: seinen Aufenthaltsort frei wählen.
00:16:10: Das führt dazu, dass mittlerweile die meisten der Menschen, die 2015 gekommen sind, in
00:16:16: Wien leben.
00:16:17: Also bei den Syrien habe ich mir das angeschaut, das sind ungefähr 60 Prozent.
00:16:19: Das hat mehrere Gründe.
00:16:21: Also in Wien gibt es halt die großen Communitys, die finden halt Landsleute und da kann man
00:16:26: sich gut vernetzen in der Stadt und da gibt es halt Gretzeln, wo dann dann viele leben.
00:16:30: Gretzel für unsere deutschen Hörer*innen nennt man in Wien die Stadtviertel, also Keats
00:16:36: würde man in Berlin wahrscheinlich dazu sagen.
00:16:37: Es sind aber nicht nur die Landsleute und die Gemeinschaft, die viele Geflüchtete aus
00:16:42: Syrien nach Wien ziehen, sagt unser Kollege.
00:16:44: Man darf jetzt auch wirklich nicht verleugnen, dass Wien halt vergleichsweise hohe Sozialleistungen
00:16:48: zahlt.
00:16:49: Das ist auch ein bisschen ein umstrittenes Thema, aber ich finde, da muss man nicht
00:16:51: lange herumreden, wenn man für ein Kind in Wien über 300 Euro bekommt und in anderen
00:16:55: Bundesländern, die nicht weit entfernt sind, viel, viel weniger und das macht dann Unterschiede
00:16:59: von 100 bis 1000 Euro aus im Monat, dann wird jemand, der noch angewiesen darauf ist, dass
00:17:05: er von staatlichen Leistungen lebt, natürlich dort auch hingehen.
00:17:08: Das ist einerseits natürlich nachvollziehbar, andererseits gibt es ausgerechnet in Wien
00:17:12: traditionell die höchste Arbeitslosenquote.
00:17:15: Was es für die Geflüchteten schwerer macht, einen Job zu finden.
00:17:18: Doch bevor wir uns anschauen, wie gut das Geflüchteten gelingt, am Arbeitsmarktfuß
00:17:22: zu fassen, gehen wir einen Schritt zurück.
00:17:25: Wie läuft eigentlich die Integration im Klassenzimmer?
00:17:27: Ja, die Schule ist ein großer Brennpunkt, wenn man das so sagen kann, in der Debatte, das
00:17:33: flammt immer wieder auf.
00:17:34: Da gibt es auch tatsächlich Zahlen, die schon beunruhigend klingen.
00:17:37: Eine Zahl lässt Kim und mich beide aufhorchen.
00:17:40: Also im letzten Herbst waren es in Wien insgesamt 44,5 Prozent, die als außerordentlich galten
00:17:46: unter den Erstklasselern, weil sie in den Deutschkenntnissen fehlt.
00:17:50: Warte mal, Luke, 44,5 Prozent von allen Erstklasselern.
00:17:55: In meinem Interview kräte ich das spontan in breitem Tirolerisch rein.
00:17:59: 44,5 Prozent.
00:18:00: Also fast die Hälfte der Erstklässler sollen in Wien als außerordentliche Schüler gelten,
00:18:07: weil sie zu schlecht Deutsch können, das kann doch fast nicht stimmen.
00:18:10: Aber es stimmt.
00:18:11: Für den Schulbetrieb ist das natürlich eine riesige Herausforderung.
00:18:15: Einer Horde sechsjähriger Lesen und Schreiben beibringen, das allein ist schon eine große
00:18:19: Aufgabe.
00:18:20: Aber wenn die Hälfte der Kinder kaum versteht, was die Lehrer*innen von ihnen fordern, klingt
00:18:25: das fast unmöglich.
00:18:26: Was unserem Kollegen hierbei wichtig ist zu betonen, diese Sprachproblematik betrifft
00:18:31: nicht nur Kinder, die 2015 oder in den Jahren danach nach Österreich geflüchtet sind.
00:18:36: Das kann man nicht allein den Flüchtlingen sozusagen umhängen, weil da sind ganz viele
00:18:41: der Bätigen hier geboren worden sind.
00:18:42: Oft können die Eltern dieser Kinder sogar ziemlich gut Deutsch.
00:18:46: Die Kinder waren auch in Österreich im Kindergarten, haben aber offenbar zu wenig Deutsch gesprochen.
00:18:51: Was natürlich auch damit zu tun hat, dass es in Wien eben Kretzel gibt, in denen bis
00:18:55: zu 90 Prozent der Kinder in den Betreuungseinrichtungen nicht Deutsch als Muttersprache haben.
00:19:00: Jetzt kann man natürlich die Frage stellen, die Schule ist ja doch zu da, dass sie das
00:19:03: ändert.
00:19:04: Und wenn man jetzt aber Lehrer fragt, ob die Schule so aufgestellt ist, dass sie das
00:19:09: ändern kann, dann kommt halt auch oft sehr große Zweifel zurück, weil es gibt die Kritik,
00:19:14: dass es überall an den Kräften fehlt, sei es Pädagogen, sei es Psychologen, sei es
00:19:19: Sozialarbeiter, um die Probleme zu bewältigen.
00:19:22: Zusätzlich kommen während des Schuljahres auch immer wieder Kinder in die Klasse dazu,
00:19:26: wenn sie zum Beispiel im Zuge der Familienzusammenführung nach Österreich kommen.
00:19:31: Geralt John hat mit einer Schuldirektorin gesprochen, die eigentlich sehr positiv eingestellt
00:19:35: ist.
00:19:36: Sie geht die Probleme mit ihrer eigenen Interpretation von "Wir schaffen das" an.
00:19:40: Aber auch sie stößt an ihre Grenzen, wenn es darum geht, die Kinder unterm Jahr in
00:19:45: die Klasse zu integrieren und ihnen die nötige Förderung zukommen zu lassen, erzählt sie
00:19:49: unserem Kollegen.
00:19:50: Da fehlt derartigen Basics, dass manche noch nie einen Stift gehalten haben oder kein
00:19:54: Heft kennen oder nicht wissen, wie sie mit einer Schere umzugehen.
00:19:57: Ja, das ist also einfach eine riesige Herausforderung für die Schulen.
00:20:01: Und die Statistik zeigt, die Schwierigkeiten in der Schule haben für viele der Kinder und
00:20:06: Jugendlichen dann weitreichende Folgen.
00:20:08: Syrien und Afghanen, die zwei größten Gruppen, sind dann auch unter den sogenannten Risikogruppen
00:20:13: überrepräsentiert.
00:20:14: Das sind halt die Jugendlichen, die keine Ausbildung oder die Pflichtschule hinaus haben
00:20:19: und auch nicht mehr in Ausbildung sind.
00:20:20: Die haben dann später mal laut Statistik ein viel größerer Gefahr, arbeitslos zu werden
00:20:25: oder keinen guten Jobs zu bekommen.
00:20:27: Wobei die Integration am Arbeitsmarkt so ein Feld ist, wo man das Glas halb leer oder
00:20:32: auch halb voll sehen kann, sagt unser Kollege.
00:20:35: Grundsätzlich dürfen Menschen mit Asyl in Österreich hier arbeiten.
00:20:38: Aber es ist für viele nicht einfach, einen Job zu finden, weil ihre Sprachkenntnisse
00:20:42: nicht reichen, ihre Ausbildung aus dem Heimatland vielleicht nicht anerkannt wird oder sie gar
00:20:47: keine haben.
00:20:48: Also die Arbeitslose quote unter den Syrien ist 38,5 Prozent, das ist viel viel höher
00:20:53: als die allgemeine Arbeitslosen, gerade in Österreich, die liegt nur bei 7 Prozent.
00:20:58: Da muss man aber relativieren, es kommen laufend neue Menschen nach Österreich, auch die zählen
00:21:03: zur Statistik dazu.
00:21:04: Und, dass manche nicht sofort Jobs finden, ist ja nachvollziehbar.
00:21:08: Das Arbeitsmarkt-Service schaut sich deshalb die einzelnen cohorten, die einzelnen Jahrgänge
00:21:12: an der Flüchtlinge und da sieht man, wenn die Flüchtlinge von 2015 in dieser Kontrollgruppe,
00:21:17: die da gekommen sind, das haben immerhin 57 Prozent in den Job und wenn man dann noch
00:21:21: rausrechnet, das sogenannte Out-of-Labor-Force-Gruppe, also die eigentlich dem Arbeitsmarkt gar nicht
00:21:26: mal zur Verfügung stellen, weil sie Pension sind oder weil sie weggezogen sind oder gibt's
00:21:30: oder auch in Kinderbetreuung, gibt's ganz, ganz unterschiedliche Gründe, dann kommt
00:21:34: man auf über 70 Prozent immerhin, die jetzt einen Job haben.
00:21:37: Das liegt immer noch deutlich über der generellen Arbeitslosenquote.
00:21:41: Aber gleichzeitig, sieben von zehn Menschen, die vor gerade mal zehn Jahren aus einem Bürgerkrieg
00:21:46: geflohen sind und in einem fremden Land Fuß fassen mussten, haben mittlerweile einen
00:21:51: Job gefunden.
00:21:52: Unser Kollege meint, man kann das auch als Erfolgsgeschichte lesen, vor allem weil
00:21:57: die letzten Jahre wirtschaftlich schwierig waren in Österreich.
00:22:00: Die Corona-Krise, die Wirtschaftsflaute nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die
00:22:04: Ukraine, das alles hat den Arbeitsmarkt insgesamt negativ beeinflusst.
00:22:09: Und gerade Menschen in prekären Jobs sind von solchen Schwankungen oft am schnellsten
00:22:14: betroffen.
00:22:15: Was Gerhard John aber zu denken gibt, die Erwerbsquote der Frauen ist unterirdisch bei den Zürcherinnen,
00:22:20: das muss man schon sagen, also das ist weit, unterdurchschnittlich unter den Männern.
00:22:24: Einerseits liegt das in seinen Augen daran, dass viele Frauen später nachgekommen sind
00:22:29: im Zuge von Familienzusammenführungen.
00:22:31: Auch haben syrische Frauen im Schnitt mehr Kinder als autoktone Österreicherinnen.
00:22:35: Über drei statt weniger ist zwei.
00:22:38: Das wirkt sich auch auf die Beschäftigungskurte aus.
00:22:41: Andererseits sind es auch patriarchale Familienmodelle, die dafür verantwortlich sind, dass
00:22:46: weniger Syrerinnen einen Job haben.
00:22:47: Kann man hoffen, dass sich das mit der Zeit ändert.
00:22:50: Durchgungen hat sich etwas geändert, aber auch natürlich nicht ganz, obwohl türkische
00:22:55: Migranten schon so viele Generationen da sind, also das ist auch ein langer Weg.
00:22:58: Die Integration am Arbeitsmarkt, sagt unser Kollege, die kann man durchaus auch als positive
00:23:08: Entwicklung betrachten.
00:23:10: Im Gegensatz zur Kriminalstatistik.
00:23:12: Dort tauchen speziell Männer aus Syrien vermehrt auf.
00:23:15: Ist es leider schon so, dass sie überrepräsentiert sind unter den verurteilten Personen und
00:23:19: auch unter gewissen Delikten.
00:23:21: Wenn wir über die Kriminalität unter Migrantinnen und Migranten sprechen, ist es wichtig, bei
00:23:26: den Statistiken genau hinzuschauen.
00:23:29: Zum Beispiel hat unser Kollege bewusst nicht die Zahl der Anzeigen analysiert.
00:23:33: Also das ist wichtig, dass man sich die verurteilten, glaube ich, anschaut, weil die polizeiliche
00:23:36: Kriminalstatistik, die gibt es auch, die sind Anzeigen, aber das sagt jetzt dann nicht wirklich
00:23:40: aus, ob ein Delikt auch stattgefunden hat und da gibt es natürlich schon so Verzehrungsmuster,
00:23:45: dass möglicherweise Ausländer öfter angezeigt werden und die Leute öfter zur Polizei rennen.
00:23:49: Deshalb hat sich Gerald John allein auf die Verurteilungen konzentriert.
00:23:53: Aber auch da stechen Migranten aus Syrien derzeit hervor.
00:23:56: Ich habe mir Mord angeschaut, ich habe mir Vergewaltigungen angeschaut, ich habe Nötigungen
00:24:00: und da gibt es schon eine gewisse Überrepräsentanz.
00:24:02: Also an der Bevölkerung sind es ja kaum mehr, großer großen Zuwanderung der letzten zehn
00:24:06: Jahre als 1% und bei manchen Delikten ist dann die Quote dann schon 5 oder 6% entfällt
00:24:12: auf Syrien.
00:24:13: Diese Überrepräsentanz hat wohl mehrere Gründe.
00:24:16: Einerseits sind besonders viele der Syrer in Österreich junge Männer und junge Männer
00:24:21: stechen in jeder Kriminalstatistik hervor, egal welcher Herkunft.
00:24:25: Andererseits aber kommt auch hinzu, dass viele der Geflüchteten selbst Gewalterfahrungen
00:24:30: gemacht haben und mitunter traumatisiert sind.
00:24:33: Auch das kann aus psychologischer Sicht dazu beitragen, dass Menschen selber eher gewalttätig
00:24:38: werden.
00:24:39: Und was die Experten auch sagen, es stimmt nun mal, dass das Frauenbild vieler Männer
00:24:43: aus Syrien oder Afghanistan ein Rückständiges ist.
00:24:46: Das kann bei sexuellen Übergriffen eine Rolle spielen.
00:24:50: Diese Faktoren und die höhere Kriminalitätsrate zu leugnen, wäre laut unserem Kollegen
00:24:54: falsch.
00:24:55: Die Daten sprechen für sich.
00:24:57: Genauso problematisch sei es aber von diesen Statistiken eine echte Gefahr für die Gesamtbevölkerung
00:25:03: abzuleiten.
00:25:04: Auch wenn die Syres z.B. bei den Morden überrepräsentiert sind, es waren sie Mordel, die auf syrisches
00:25:09: Kontos sozusagen gehen im letzten Jahr.
00:25:12: Das ist jetzt so tragisch, jeder einzelnen Fall ist und jeder Mord ist natürlich eine
00:25:15: Katastrophe.
00:25:16: Aber man kann es da auch nicht anhand der geringen Fallzahlen, glaube ich, so die große überbordende
00:25:21: Gefährdungslage rauslesen.
00:25:23: Gerard John betont, oft sind die migrantischen jungen Männer nicht nur die Täter, sondern
00:25:29: auch die Opfer.
00:25:30: Zum Beispiel, wenn es um Ausschreitungen unter Jugendwanden geht.
00:25:33: Da haben wir auch erst kürzlich eine Folge von "Inside Austria" drüber gemacht, packen
00:25:38: wenen in die Shownauts.
00:25:39: Wenn man schaut, also Österreich ist jetzt auch gerade wieder, da gibt es so einen jährlichen
00:25:43: Global Peace Index und Österreich ist da jetzt wieder unter den besten fünf gelandet, das
00:25:47: einer der friedlichsten Länder der Welt.
00:25:49: Also wenn man öfters in Österreich hört am Land, nach Wien kann man sich gar nicht mehr
00:25:52: trauen.
00:25:53: Naja, also da könnte man fast nirgends in der Welt mehr herumfahren.
00:25:56: Ich habe selbst mal drei Jahre lang in Wien gelebt und ich muss sagen, ich habe mich noch
00:26:05: in keiner Stadt so sicher gefühlt.
00:26:08: Wenn wir also heute fragen, hat Österreich es geschafft, ist die Integration gelungen?
00:26:12: Dann müssen wir immer mit bedenken.
00:26:14: Österreich gehört noch immer zu den lebenswertesten Ländern der Welt.
00:26:18: Vom Einkommensniveau über die Sicherheit bis hin zur Gesundheitsvorsorge.
00:26:22: In kaum einem Land findet man bessere Bedingungen.
00:26:24: Aber es stimmt.
00:26:26: Die vielen Geflüchteten, die seit 2015 gekommen sind, haben das Land vor Herausforderungen
00:26:30: gestellt.
00:26:31: Und diese Herausforderungen sind noch lange nicht alle gelöst.
00:26:34: Das zeigt sich besonders in der Schule und auch die Kriminalstatistik gibt Experten
00:26:38: zu denken.
00:26:39: Es sind diese Dinge, die vielen Menschen im Land echte Sorgen bereiten.
00:26:44: Oft geht es auch darum, dass die meisten der geflüchteten Menschen Muslime sind.
00:26:49: Vorurteile und Geschichten kursieren.
00:26:51: Wo kleine Kinder, junge Burschen oder Lehrerinnen, die handengeblich geben, wo Jugendliche irgendwie
00:26:58: den islamischen Staat verehren, mit diesem Finger posieren, die Geschichte von diesen
00:27:03: berühmten Sittenwächtern an der Schule, die sich daran aufschwingen und Mädels irgendwie
00:27:08: vorschreiben wollen, dass sie das Kopf durchzutragen haben.
00:27:11: Das hört man immer wieder.
00:27:13: Vieles davon hat anekdotischen Charakter, ist schwer zu belegen, doch die Ängste, die
00:27:18: sind real.
00:27:19: Und eine Partei schlägt daraus besonders viel politisches Kapital.
00:27:24: Ich frage mich dann schon, wie haben die Leute, die davor fliegen, dass sie gewalt erleben
00:27:28: müssen, dass sie gewalt ausgesetzt sind, sie dann hinstellen und das eigene Flüchtlingszelt
00:27:33: anziehen.
00:27:34: Scheitern die Parteien der Mitte an der Migrationspolitik?
00:27:38: Und wie geht es geflüchteten Menschen selbst in diesem politischen Klima?
00:27:42: Wir sind nicht alle so schlecht, wir sind nicht alle Morte, wir verkwaltigen nicht alle, wir
00:27:47: sind nicht alle gleich.
00:27:48: Wir haben Respekt vor euch und wir verdienen auch Respekt und das sollte man nicht an einen
00:27:53: Tof gewiffen werden und sagen, ja, die sind alle ausländer und die sind alles schlecht und
00:27:57: man darf nicht mit denen sich befreundern, man darf nicht mit denen zu tun haben, man
00:28:01: darf nicht mit denen Kontakt haben.
00:28:03: Darüber sprechen wir in der nächsten Folge von Insight Austria.
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00:28:55: Danke fürs Zuhören und allen, die auch hinter den Kulissen an diesem Podcast mitwirken.
00:28:59: Das waren diesmal vor allem Anne Martin, Daniel Retschesegger, Simon Schuh und Christoph Neubert.
00:29:05: Ich bin Kim Hülbe.
00:29:06: Ich bin Antonia Raut.
00:29:07: Wir sagen Tschüss und Papa.