Inside Austria

Inside Austria

Der Podcast über die großen und kleinen Skandale Österreichs

Transkript

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00:00:06: Also wir stehen da jetzt in dieser Ecke von der Gedenkstätte,

00:00:09: wo

00:00:10: damals dieser Block zwanzig war und es ist schwer vorstellbar, dass da hunderte Männer auf diesem winzigen Stück Wiese, das da noch mittlerweile noch ist, lebt haben.

00:00:23: Antonia und ich stehen im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen in Oberösterreich.

00:00:28: Hier befand sich der Block zwanzig, auch Todesblock genannt.

00:00:33: Heute sieht man nur noch Gras.

00:00:35: Ein Fundament, eine Außenmauer.

00:00:38: Der Stacheldraht, der darüber gespannt ist, schaut gar nicht so hoch aus.

00:00:42: Wahrscheinlich war das auch die Möglichkeit, warum

00:00:45: die Fluchtern

00:00:46: irgendwie auch gelingen hat können.

00:00:48: Aber trotzdem darüber ziehen sich fünfreien Stacheldraht, die damals noch unter Starkstrom gestanden

00:00:53: sind.

00:00:55: Von hier aus sind vor etwas mehr als achtzig Jahren über vierhundert Häftlinge

00:01:00: ausgebrochen.

00:01:01: Es war der größte dokumentierte Ausbruch aus einem KZ.

00:01:08: Und ich bin Antonia Raut vom Standard.

00:01:10: In dieser dreiteiligen Miniserie von Inside Austria rekonstruieren wir die Menschenjagd, die in Österreich als Müllviertler Hasenjagd ins kollektive Gedächtnis eingegangen ist.

00:01:21: Wir erzählen, wie ganz normale Männer zumördern werden.

00:01:24: Und wie eine Familie das nicht zulassen will.

00:01:27: Und dabei das eigene Leben riskiert.

00:01:46: Wir haben ja in der letzten Folge schon kurz darüber gesprochen, wer die Heftlinge sind, die die Nazis im Block zwanzig unterbringen.

00:01:53: Eingesperrt innerhalb des Konzentrationslagers in einem abgesonderten Bereich.

00:01:58: Vieles wissen wir aber auch gar nicht.

00:02:00: Der sogenannte Todesblock stellt Historiker bis heute vor ein Rätsel.

00:02:05: Auf den ersten Blick und auch auf den zweiten Blick.

00:02:08: ist es eigentlich unverständlich, warum die Nazis so etwas taten.

00:02:13: Das ist Matthias Kaltenbrunner.

00:02:15: Er ist der Experte, wenn es um den Ausbruch aus Mauthausen geht.

00:02:19: In dem Sinne, als hier ein isolierter Block eingerichtet wurde, wo die Menschen langsam zu Tode gebracht wurden.

00:02:26: Also mit anderen Worten, die wurden nicht sofort ermordet.

00:02:29: Sie wurden aber auch nicht zur Arbeit eingesetzt.

00:02:32: In der perfiden Mordpolitik der Nationalsozialisten ergibt das keinen Sinn.

00:02:37: Häftlinge werden entweder für Arbeit ausgebeutet und ihr Tod dabei in Kauf genommen oder sie werden direkt gezielt ermordet, etwa in den Gaskammern.

00:02:47: Im Block zwanzig ist das anders.

00:02:49: Die Häftlinge werden nicht für die Zwangsarbeit im Steinbruch eingesetzt.

00:02:53: Trotzdem soll ganz eindeutig niemand von ihnen das KZ-Lebend wieder verlassen.

00:02:58: Also die Menschen, die in diesem Todesblock kamen, wurden nie... in eine Mordaktion der Nationalsozialisten einbezogen, die in den Anfangen namen, nämlich die Aktion Kugel.

00:03:12: Also wie der Name sagt, sollten diese Menschen ursprünglich erschossen werden.

00:03:15: Ziel dieser Mordaktion sind Kriegsgefangene.

00:03:19: Doch statt sie direkt zu erschießen, bringt man sie in das isolierte Lager in Mauthausen, wo sie an den katastrophalen Bedingungen ums Leben kommen sollen.

00:03:28: Allerdings wissen wir heute nur sehr wenig über diese sogenannte Kugelaktion, weil es darüber kaum Aufzeichnungen gibt, was eigentlich ungewöhnlich ist.

00:03:36: Die Nazis waren ja Meister im Dokumentieren ihrer Verbrechen.

00:03:40: Vielleicht hängt es damit zusammen, dass die Aktion erst nineteenhundertvierzig startet und die Nationalsozialisten da bereits ziemlich unter Druck stehen.

00:03:48: Vielleicht wurden die Akten aber auch kurz vor Kriegsende vernichtet.

00:03:51: Wer genau warum in Block zwanzig untergebracht wird, selbst wie viele Männer genau es sind, all das ist bis heute nicht vollständig geklärt.

00:04:00: Aller Wahrscheinlichkeit nach waren es mehrere tausend.

00:04:04: Was wir wissen, die Kriegsgefangenen im Block zwanzig werden von den Nazis als besonders gefährlich eingestuft, weil ihnen Fluchtversuche oder Sabotageaktionen vorgeworfen werden.

00:04:16: Oder weil sie einen höheren Rang haben, zum Beispiel Offiziere sind.

00:04:20: Und sie haben noch etwas gemeinsam.

00:04:22: Sie stammen so gut wie alle aus der Sowjetunion.

00:04:24: Das ist kein Zufall, weil diese Gruppe von Anfang an einer besonders perfiden Mordpolitik der Nationalsozialisten ausgesetzt war.

00:04:32: In der Weltanschauung der Nationalsozialisten sind Menschen aus den Ostregionen besonders wenig wert.

00:04:39: Deshalb werden in der Aktion K dezidiert keine britischen oder US-amerikanischen Kriegsgefangenen verfolgt, sondern eigentlich nur Sowjetbürger.

00:04:47: So kommt es, dass im Februar nineteenhundertfünfundvierzig etwa fünfhundert sowjetische Kriegsgefangene im Block zwanzig ausharren.

00:04:57: Was dort vor Ort genau passierte, kennen wir hauptsächlich aus dem Berichten der wenigen Überlebenden.

00:05:03: Den Gefangenen im Block zwanzig wird längst einen Streifen der Kopfharrer abrasiert, um sie eigens als Heftlinge des Todesblocks zu kennzeichnen.

00:05:11: Sie bekommt nur dünne, zerschlissene Uniform, keine Schuhe oder gar Mützen.

00:05:16: Ihr Alltag im Lager besteht darin, dass sie sich von früh bis spät im winzigen Hof vor der Baracke aufhalten müssen.

00:05:23: Dort werden sie von der SS und von Funktionshäftlingen gequält.

00:05:27: Sie dürfen sich nicht gegenseitig wärmen, nicht sprechen, müssen stundenlang im Gänsemarsch durch den Hof marschieren.

00:05:34: Mal werden sie eiskalt abgeduscht und bei Minusgraden in den Hof geschickt.

00:05:38: Mal werden Häftlinge einfach so zu Tode geprügelt.

00:05:42: Die meisten überlebten dort nur wenige Wochen.

00:05:45: einige wenige etwas länger.

00:05:47: Die Verpflegung war noch schlechter als im übrigen Teil des Lagers.

00:05:50: Es gibt auch Berichte von Überlebenden, dass beispielsweise die super besonders starke Salzen gewesen sei und sie dann aber nichts zu trinken bekommen hätten beispielsweise.

00:06:00: Die Häftlinge schlafen auf den nackten Rettern in der Baracke.

00:06:04: Betten gibt es keine.

00:06:06: Täglich sterben Menschen.

00:06:07: An Krankheiten, Erschöpfung, Mishandlung.

00:06:11: Die Männer sind am Ende ihrer Kräfte.

00:06:13: Trotzdem wagen sie eine letzte große Kraftanstrengung.

00:06:17: Den Ausbruch.

00:06:19: Massenausbrüche aus Konfektionslagern gab es eigentlich nicht.

00:06:23: Laut dem Historiker kam es eigentlich nur in Vernichtungslagern, wie etwa Auschwitz, zu Aufständen.

00:06:29: Dann, wenn die Gefangenen wussten, sie werden so oder so sterben.

00:06:33: Und genau das dürfte auch in Mauthausen entscheidend gewesen sein.

00:06:37: Diese sowjetischen Häftlinge wussten, dass sie keine Überlebenschaus hatten.

00:06:42: in diesem Block zwanzig.

00:06:45: Zunächst sind es drei höhere Offiziere, allesamt ausgezeichnete Kampflieger, die im Winter, nineteenhundertfünfundvierzig, ein Ausbruch planen.

00:06:55: Der wichtigste von ihnen war ein Mann namens Nikolay Vlasov, der vorher schon die höchste sowjetische Auszeichnung erhalten hatte, der Helter Sowjetunion

00:07:03: war.

00:07:03: Die Männer versuchen zunächst ein Tunnel aus der Baracke herauszugraben, was nicht funktioniert.

00:07:09: Danach schmieden sie einen neuen Plan, was sich schwierig gestaltet, weil die Häftlinge eigentlich nicht miteinander sprechen dürfen.

00:07:16: Hinzu kommt, einige der Gefangenen arbeiten mit der SS zusammen, um ihre Überlebenschancen zumindest minimal zu verbessern.

00:07:24: Deshalb fliegen die drei Organisatoren irgendwann auf.

00:07:28: Und Ende Jahrhunderten und Fünfundvierzig wurden einige höhere Offiziere darunter auch die mutmaßlichen Organisatoren weggebracht und ermordet.

00:07:39: Doch die übrigen Gefangenen lassen sich davon oder vielleicht auch gerade deshalb nicht mehr aufhalten.

00:07:45: Wenige Tage später wagen sie einen neuen Versuch.

00:07:53: In der Nacht zum zweiten Februar beginnt der Aufstand.

00:07:57: Zunächst überfallen einige Heftlinge ihren

00:07:59: Kapo.

00:08:00: Der

00:08:00: Kapo dort war kein sowjetischer Heftling, sondern ein Deutscher oder Österreicher, der aus politischen Gründen ins Lager gekommen war und der dort angeblich Straf versetzt.

00:08:14: Über die K-Pos, wie bestimmte Funktionsheftlinge im Lager genannt werden, haben wir ja schon in der letzten Folge gesprochen.

00:08:20: Sie sind Teil der perfiden Machtstrukturen der Nazis in den Konzentrationslagern und bewahren die anderen Gefangenen im Lager.

00:08:27: Im Gegenzug bekommen sie etwas bessere Lebensbedingungen.

00:08:30: Oft sind es kriminelle oder besonders gewaltbereite Insassen, die von der SS dazu eingesetzt werden.

00:08:36: Den Kapo im Todesblock-Zwanzig schildern die Überlebenden als ein sadistischen, brutalen Mann.

00:08:42: Er soll immer wieder aus Eigenantrieb Heftlinge misshandelt und ermordet haben.

00:08:46: Es war dann so, dass dieser deutsche oder österreichische Kapo von den Heftlingen getötet wurde und seine direkten untergebenen, ja, also quasi ihre Loyalität den Flüchtenden beweisen mussten, indem sie damit machten, ihren immer liegenden Chef umzubringen.

00:09:03: Der Kapu schläft nicht bei den übrigen Häftlingen, sondern in einem eigenen Teil der Barcke.

00:09:08: Dort finden die Männer einiges an Material, Kohlenstücke und sogenannte Ersatzseife, die steinhart ist.

00:09:16: Beides

00:09:16: eignet sich

00:09:17: als Wurfgeschoss.

00:09:19: Ebenso zwei Feuerlöscher und einige wenige Holzpantoffeln.

00:09:23: Und mit diesen Gegenständen wurden dann die Wachen attackiert.

00:09:27: Weil die Lebensbedingungen im Block zwanzig so schlecht sind, sind Dutzende Insassen schon zu geschwächt, um überhaupt bei der Flucht mitzumachen.

00:09:35: Rund siebzig von ihnen bleiben zurück.

00:09:38: Aber sie helfen ihren flüchtenden Kameraden und überlassen ihnen Teile ihrer Heftlingskleidung.

00:09:43: Um die Überlebenschancen in der Kälte zu erhöhen und für den Ausbruch selbst.

00:09:48: Die Gefangenen machen die Kleidung nass.

00:09:50: Und mit diesen nassen Heftlingskleidungsstücken wurde dann versucht und auch erfolgreich versucht, die Stromzufuhr zu unterbrechen.

00:10:00: So gelingt es, den Häftlingen die drei Wachtürme und den elektrischen Stacheldrahtzaun auszuschalten.

00:10:07: Und dann klettern sie über die Mauer.

00:10:09: Teilweise haben die sich gegenseitig geholfen, vielleicht wurden auch Tische hingestellt, dass sie leichter diese Mauer überwinden konnten.

00:10:16: Natürlich sind viele schon dort ums Leben gekommen oder so schwer verlässt worden, dass sie nicht mehr weiter konnten.

00:10:21: Etwas mehr als vierhundert Männer schaffen es tatsächlich aus dem Lager.

00:10:25: Sie stehen nun in den eisigen Morgenstunden des zweiten Februars, von den Wäldern und Feldern des Müllviertels.

00:10:35: Sie tragen nichts, außer ein paar Lumpen am Körper.

00:10:48: An diesem frühen Wintermorgen, von den Wäldern und Feldern, hat plötzlich Lärm über die gefrorenen Felder.

00:10:54: Auch in das Haus der Familie Langthaler.

00:10:57: Es war ein sehr rennger Heil.

00:11:02: Man hat schon mal tausende Hörer und die ganzen.

00:11:09: Wir sitzen wieder in der Stube von Anna Hackel, geborene Langtaler, in dem ehemaligen Bauernhaus, in dem sie ihr ganzes Leben verbracht hat.

00:11:17: Im Müllviertel rund elf Kilometer vom ehemaligen Kassett-Mauthausen entfernt.

00:11:22: Heute

00:11:23: ist Anna Hackel vier neunzig Jahre alt.

00:11:25: Damals ist sie ein Teenager.

00:11:28: In den Ortschaften rund um das Kassett heulen diese Reden.

00:11:31: Autos mit Lautsprechern fahren durch die Dörfer.

00:11:39: Das ist eine Szene aus dem Spielfilm Hasenjagd.

00:11:42: Der Film ist in die österreichischen Kinos gekommen.

00:11:46: Viele Österreicher haben damals zum ersten Mal von dem Kriegsverbrechen gehört.

00:11:51: Regisseur Andreas Gruber hat jahrelang für den Film recherchiert.

00:11:55: Wir haben für diese Reihe auch mit ihm gesprochen.

00:11:58: Anschließend an die Miniserie hört ihr ein ausführliches Interview mit ihm.

00:12:03: Wir dürfen hier Ausschnitte aus dem Film verwenden.

00:12:05: Können euch aber sehr empfehlen, in euch komplett anzuschauen.

00:12:09: In vielen Schulen in Österreich gehört er quasi zum Geschichtsstopp.

00:12:13: Alle verfügbaren Männer von Volkssturm, Wehrmacht auf Urlaub, Feuerwehr und Hyatt haben sich an der Suchaktion

00:12:22: zu beteiligen.

00:12:23: Sofort nach dem Ausbruch startet die LagerSS eine groß angelegte Suche nach den geflonenen Häftlingen.

00:12:30: Alarmiert wird eben auch der Volkssturm.

00:12:32: Und das müssen wir vielleicht kurz erklären.

00:12:34: Damals, nineteenhundvierzig, sind ja die allermeisten Männer als Soldaten an der Front.

00:12:39: Der Volkssturm, das sind die wenigen, die zurückgeblieben sind.

00:12:43: Weil sie zu alt oder zu jung sind oder körperlich nicht für den Kampf geeignet.

00:12:47: In der Endphase des Krieges, als die Front immer näher rückt, mobilisieren die Nazis aber auch diese Männer, eben im sogenannten Volkssturm.

00:12:55: Auch aus der Familie von Anna Hackel sind zu diesem Zeitpunkt schon fünf von sechs Brüdern im Krieg.

00:13:01: Nur ein Bruder, der hat mit vierzehn Jahren bei der Landwirtschaft ein Auge verloren.

00:13:11: Alfreds, genannt Fredl, muss nicht an die Front.

00:13:15: Aber er gehört dem sogenannten Volkssturm an.

00:13:18: Als in den frühen Morgenstunden des zweiten Februar nineteenhundertfünfundvierzig die Sirenen heulen, gilt der Appell also auch ihm.

00:13:25: Die Männer werden zusammengetrommelt, in Suchtrupps eingeteilt.

00:13:28: Es sind

00:13:29: auf keinen Fall Gefangene zu machen.

00:13:31: Die Verbrenzungen

00:13:32: gehören auf der Schrelle liquidiert.

00:13:34: Die SS erteilt brutale Befehle.

00:13:37: Sie müssen erschlagen, ersteschen.

00:13:44: Neuen Jahr.

00:13:45: Eventuell erschießen.

00:13:48: Und keinen lebendigen

00:13:50: Halt.

00:13:52: Nicht zu verbringen.

00:13:55: Ganz normale Männer, sogar Jugendliche von der Hitlerjugend, sollen die Flüchtlinge nicht nur einfangen, sondern gleich töten.

00:14:02: Und dann haben sie den Namen gegeben.

00:14:07: Drum ist der Name.

00:14:10: Wir jagen sie

00:14:12: wie die Hasen.

00:14:15: Hasenjagd.

00:14:16: Unser diesem zynischen Begriff der SS geht die Menschenjagd im Müllviertel in die Geschichte ein.

00:14:22: Und an dieser Stelle wollen wir auch noch mal darüber sprechen, wie wir hier im Podcast mit diesem Begriff umgehen.

00:14:28: Es ist ein Täterbegriff tatsächlich, ein zynischer Begriff natürlich, Hasenjagd auf Menschen.

00:14:35: Matthias Kaltenbrunner sagt, es ist wichtig zu hinterfragen, ob man diese Täterbegriffe weiterverwendet.

00:14:41: Historiker haben auch immer mal wieder versucht, eine andere Bezeichnung für die Ereignisse im Februar nineteenhundfundvierzig zu etablieren.

00:14:48: Müllviertler Menschen hat's zum Beispiel.

00:14:51: hat's also Jagd, was natürlich viel besser beschreiben würde, was passiert ist.

00:14:55: Aber sie haben sich einfach nicht durchgesetzt, weil eben diese Ereignisse als Müllviertler Hasenjagd in die Geschichte eingegangen sind.

00:15:05: Deswegen glaube ich auch nicht, dass es jetzt, achtzig Jahre später, noch möglich ist, dem Ganzen einen neuen Namen zu geben.

00:15:13: Kaltenbrunner spricht sich deshalb dafür aus, den Täterbegriff selbst als eine Art Mahnmal zu verstehen.

00:15:19: Weil er eben auch einen Teil der Geschichte erzählt.

00:15:22: Wie viele die Geflüchteten damals gesehen haben.

00:15:24: Nicht als Menschen.

00:15:25: Matthias Kaltenbrunner ist einer der ersten Historiker, der die sogenannte Müllviertler Hasenjagd wissenschaftlich aufgearbeitet hat.

00:15:33: Er hat versucht, genau zu rekonstruieren, wie die Menschenjagd damals abgelaufen ist.

00:15:38: Und vor allem, warum die Zivilbevölkerung mitgemacht hat.

00:15:42: Da ist zunächst mal, dass die Lager SS, wie soll ich das jetzt formulieren, als... exkulpierendes Moment verwendet werden.

00:15:50: Also es war schon während der Ereignisse so, wenn SS anwesend war, dass die Bedeiligten irgendwie sich nicht mehr verantwortlich fühlten für Irritaten.

00:16:01: Und nach dem Krieg wurde das eben dann sehr oft als Erklärung herangezogen, dass ja kein anderes Handel möglich gewesen sei durch die Anwesenheit der SS.

00:16:10: Doch Kaltenbrunner sagt, das stimmt so nicht.

00:16:13: Was auch für mich eine ganz, ganz wichtige Erkenntnis war, ist, dass alle diejenigen, die wirklich selbst zu murdern wurden, die selbstständig Menschen getötet hatten, das bis zu einem gewissen Grad aus eigenem Antrieb taten.

00:16:27: Es gibt keinen einzigen Fall, wo jemand gezwungen wurde zu töten.

00:16:38: Anna Hackel ist dreizehn Jahre alt, als ihr Bruder sich den Suchtrupps anschließen muss.

00:16:43: Mein Bruder wollte nicht mehr so schön sein, weil es so brutal war.

00:16:50: Dann haben sie die Leichen zusammengeschleppt und auf Haufen zusammen geschmissen.

00:16:56: Zu Hause erzählt der Bruder von seinen fürchterlichen Erlebnissen an diesem ersten Tag bei der Jagd auf die Geflüchteten.

00:17:04: Der zynische Begriff passt insofern, dass die SS und die übrigen Suchtrupps die entflohenden, wie bei einer Jagd, vor sich hertreiben und meist an Ortsunstelle erschießen.

00:17:14: Die völlig entkräfteten Heftlinge sind großteils Barfuß unterwegs.

00:17:18: Selbst die, denen es gelingt, an Decken oder Kleidung zu kommen, haben in den eisigen Wäldern kaum eine Chance gegen die Ortskundigen und verhältnismäßig gesunden Müllviertler.

00:17:28: Die Menschen, die sich an der Jagd beteiligen, handeln ganz sicher nicht aus Notwehr.

00:17:33: Die Menschen in der Umgebung wussten ja relativ gut, wie wir das Lager bescheiden.

00:17:37: Sie sahen ja immer die Menschen, die durchgetrieben wurden vom Bahnhof und so weiter.

00:17:40: Denen war schon klar, dass das keine gefährlichen Menschen sind, sondern eigentlich bemitleidenswerte.

00:17:48: Was Caltenbrunner aber auch sagt, die wenigsten von ihnen hängen wohl so sehr der Rassenideologie der Nationalsozialisten an, dass sie die Heftlinge tatsächlich als Untermenschen sehen, die sie deshalb umbringen wollen.

00:18:00: Umso mehr fragen wir uns, warum haben die Müllviertler dann mitgemacht?

00:18:05: Eine einfache Antwort gibt es darauf nicht.

00:18:08: Matthias Caltenbrunner sagt, viele haben wohl einfach Befehle ausgeführt, aus Angst, sonst selbst zur Zielscheibe zu werden.

00:18:15: Es gibt damals aber auch Anwohner im Müllviertel, die gerade zu epich darauf sind, selbst zu töten.

00:18:21: Es

00:18:21: gab beispielsweise einen gemischt wahren Händler namens Böhmberger in Schwertberg.

00:18:27: Das ist einige Kilometer von Mauthausen entfernt.

00:18:29: Dieser Böhmberger ist damals dreißig Jahre alt.

00:18:33: Wegen eines Herzleidens wurde er nicht als Soldat an die Front beordert.

00:18:37: Muss deshalb eigentlich nicht einmal bei der Suche mitmachen.

00:18:40: Aber als er erfährt, dass in einem Gemeinderhaus in der Nachbarschaft sieben geflohene Heftlinge untergebracht sind, macht er sich auf den Weg dorthin.

00:18:49: Was?

00:18:50: Was tust

00:18:50: du mit ihm?

00:18:51: Weil du so frei bist?

00:18:52: Der gibt dir denn das Recht?

00:18:54: Keine Gefangene haben das geheißen.

00:18:55: Los.

00:18:57: Der ist dann das eigene Antrieb dorthin in dieses Gemeindehaus und hat diese Heftlinge dort erschossen.

00:19:03: Auch drei Jungs von der Hitlerjugend werden an diesem Tag zu mördern.

00:19:07: Also jeder von denen hat jenals einen Häftling erschossen.

00:19:10: Lange wurde die Geschichte dieser Teenager so erzählt, als hätten sie keine Wahl gehabt, als seien die Burschen von der SS dazu gezwungen worden, die Geflorenen zu töten.

00:19:20: Aber Matthias Kaltenbrunner hat ihre Geschichte mit Zeugenaussagen rekonstruiert und kommt zu einer anderen Version der Ereignisse.

00:19:27: nämlich dass umgekehrt diese drei Jungen oder einer von denen sich selbstständig an einen SS-Mann wandte und fragte, ob er eben auch mal jemanden erschießen dürfe.

00:19:38: Es ist wichtig zu sagen, dass Menschen wirklich töten wollten.

00:19:42: Das war wohl die Ausnahme.

00:19:44: Kaltenbrunner spricht von einem Bogen der Handlungsspielräume, auf dem sich die Bevölkerung bewegt hat.

00:19:50: An einem Ende sind da die kaltblütigen Morde, die freiwillig ausgeführt wurden.

00:19:55: Dann gab es viele Situationen, in denen Menschen Flüchtlinge gefangen genommen und der SS übergeben haben.

00:20:01: Oder den Nazis verrieten, wo sie sich versteckten.

00:20:04: Dadurch wurde ein Mensch zwar selbst nicht zum Mörder, aber durch die Übergabe an die SS passierte dann eigentlich dasselbe.

00:20:10: Vereinzelt sind Nachbarn im Mühviertel auch kreativ geworden, um sich nicht an der Jagd zu beteiligen.

00:20:16: Zum Beispiel ein Jean-Dame, dessen Geschichte der Historiker Caltenbrunner ebenfalls rekonstruiert hat.

00:20:22: Der ist damals nur von Hof zu Hof gefahren und hat diebstelle dokumentiert.

00:20:27: Das ist übrigens ziemlich interessant.

00:20:29: Die geflüchteten Heftlinge haben nämlich kaum mehr gestohlen oder schadenangerichtet, als für sie zum Überleben unbedingt nötig war.

00:20:36: Etwas Kleidung da, ein bisschen Milch dort.

00:20:39: Es gab auch keine Überfälle oder Gewalttaten gegen die Bevölkerung.

00:20:43: Der Jean-Dame schreibt also nur auf, was fehlt.

00:20:46: Und beteiligt sich so nicht an der Suche nach den Flüchtlingen.

00:20:49: Was Caltenbrunner auch herausgefunden hat, Viele Menschen haben wohl bewusst weggesehen, wenn ihnen Häftlinge begegnet sind.

00:20:56: Vielleicht sogar etwas zu essen vor die Tür gestellt oder Kleidung, damit die Flüchtlinge es finden.

00:21:02: Aber wirklich geholfen, Flüchtlinge aufgenommen, das hat fast niemand getan.

00:21:08: Mit ganz wenigen Ausnahmen.

00:21:10: Es gab eine Bevölkerungsgruppe, die in Österreich eigentlich völlig übersehen wurde, die besonders gefährdet war und die trotzdem Hilfe geleistet hat.

00:21:19: Und das waren zivile landwirtschaftliche Zwangsarbeiter und auch eine Zwangsarbeiterin.

00:21:24: Diese Zwangsarbeiterinnen kommen vielfach aus der Sowjetunion und werden damals bei Bauernfamilien im Müllviertel untergebracht, wo sie arbeiten müssen.

00:21:33: Obwohl oder vielleicht auch gerade weil sie selbst gefangene sind, helfen sie den flüchtenden Heftlingen.

00:21:39: kann da jetzt auch gern die Namen sagen, weil ich es wichtig finde, dass die mal erwähnt werden.

00:21:43: Das war eine Zwangsarbeiterin aus Polen namens Josefa Jubek, die einen Geflüchteten versteckt hat und die dann mit der Zeit auch die Bauernfamilie zur Hilfe gewinnen konnte.

00:21:54: Das war die Familie Marscherbauer.

00:21:56: Allerdings ist diese Geschichte weniger gut dokumentiert, weil der Geflüchtete nach dem Krieg dann nie wieder aufgetaucht ist.

00:22:02: Und dann gab es einen Polen namens Mie Ciswaf Karcz, einen sehr jungen Menschen in den Achtzehn oder Neunzehn und zwei Sowjet-Bürger, Wasilele Lagawadowsky und Leonid Shashira.

00:22:13: Also diese drei haben sogar im Haus des Nazi-Bürgermeisters, des Bürgermeisters von Nahen im Marchland, ohne Wissen dieses Bürgermeisters, also drei Geflüchtete, für einige Zeit versteckt.

00:22:30: Vielleicht hatten die Zwangsarbeiterinnen durch ihre eigene Situation und teils die gemeinsame Herkunft besonders viel Empathie für die Flüchtenden.

00:22:38: Zum Teil konnten sie sich mit ihnen ja auch auf Russisch verständigen.

00:22:42: Aber es muss ihnen auch klar gewesen sein, dass man sie, wenn man sie erwischt, noch härter und genadenloser bestrafen würde als die Müllviertler Bevölkerung.

00:22:51: Deshalb ist ihre Rolle wirklich eine besonders bemerkenswerte.

00:22:54: Auch im Kontrast dazu, wie wenige ortsansässige Menschen geholfen haben.

00:22:59: Doch es gibt sie.

00:23:00: Wenige Familien, die sich entscheiden, anders zu handeln.

00:23:04: Eine Familie sind die Langtalers.

00:23:07: Meine Mutter war sehr religiös.

00:23:12: Ihre Mutter, Maria Langtala, war eine sehr religiöse Frau.

00:23:15: Daran erinnert sich Anna Hackel noch gut.

00:23:18: Die hat dann versprochen, wer die schöne Eier hatte müssen.

00:23:25: Es geht alle Tage, wer ihn.

00:23:32: Und

00:23:38: sie hat vor Gott ein Versprechen abgelegt.

00:23:40: Solange fünf ihrer Söhne im Krieg sind, muss jeden Tag einer aus der Familie in die Messe gehen.

00:23:46: Sie glaubt, dass alle Söhne dann wieder heil heim kommen.

00:23:50: Am Samstag, den zweiten Februar, am ersten Tag nach dem Ausbruch, geht ein Schwester von Anna in die Kirche.

00:23:58: Am halben Weg ist er los, wo standen?

00:24:04: vor dem Mörthausen Lager.

00:24:06: Und da haben sie drucken, wenn die Füße zusammenbampen gucken.

00:24:13: Anna-Hackels Schwester wird Zeugin der Jagd.

00:24:16: Und haben's hergestreift mit die Pferde zum Auto.

00:24:23: Deiner Anblick könnt ihr euch vorstellen, die Küche.

00:24:28: haben geholt.

00:24:30: Die junge Frau kommt an diesem Tag völlig verstört nach Hause und erzählt ihrer Mutter und den Geschwistern, was sie draußen gesehen hat.

00:24:37: Wie die toten Häftlinge durch den Schnee geschleift wurden, wie Tiere.

00:24:42: Und meine Mutter hat draufgesorgt, waren sie auch.

00:24:47: Unsere können mir helfen.

00:24:49: Wenn zu uns welche kommen, wir helfen, sagt die Mutter.

00:24:53: Währenddessen geht es Morden im Müllviertel weiter.

00:24:56: Schon am ersten Tag töten die Suchtrupps etwa dreihundert der entkommenen Häftlinge.

00:25:01: Nur die wenigsten schaffen es überhaupt mehr als zehn, fünfzehn Kilometer weg vom Lager zu kommen.

00:25:07: In dieser Entfernung liegt ja auch der Hof der Familie Langthaler.

00:25:22: Abends sagt ihre Mutter zur Familie, Seht ihr?

00:25:25: Wir hätten geholfen.

00:25:26: Und zu uns ist keiner gekommen.

00:25:29: Wir können uns vorstellen, dass ihr das auch mit einer gewissen Erleichterung gesagt habt.

00:25:33: Immerhin heißt helfen auch, das Leben der eigenen Familie zu riskieren.

00:25:37: Eine schwierige Entscheidung.

00:25:39: Aber eine, die Maria Langthaler am Ende dann doch nicht

00:25:42: erspart bleibt.

00:26:03: Der nächste Tag ist der Sonntag.

00:26:06: Diesmal wollen Anna und ihre Mutter in die Kirche gehen.

00:26:09: Es ist früher Morgen, sie wollen gerade los, als sie einen Klopfen hören.

00:26:22: Vor der Tür steht ein Mann, gehöhlt in zerlummte Kleidung und eine Decke.

00:26:27: In gebrochenem Deutsch sagt er, er sei ein Dolmetscher aus Linz.

00:26:31: Und die Mutter hat den bei der Hand genommen und dann gesagt, komm, ich weiss schon, wer da bist.

00:26:41: Der Mutter ist sofort klar, wer da freue steht.

00:26:44: Die dreizehnjährige Anna geht mit, als sie den halbafrorenen Mann in die Küche führt.

00:26:49: Sein Name ist Michael Ribchinsky.

00:26:52: Und das sagte er, ich habe auch fünf Söhne gekriegt.

00:26:59: dass alle nach Hause kommen.

00:27:02: Und du wirst auch eine Mutter haben, die auf dich

00:27:07: wartet.".

00:27:09: Anna erinnert sich, wie ihre Mutter sagt, auch sie habe fünf Söhne im Krieg und wolle, dass sie nach Hause kommen.

00:27:15: Auch er, Michael, werde eine Mutter haben, die auf ihn wartet.

00:27:19: Dann geht Maria Langthaler in den Nebenraum.

00:27:22: Dort sitzt ihr Ehemann Johann Langthaler.

00:27:25: Die beiden diskutieren eine Weile.

00:27:27: Johann Langthaler ist dagegen, dass die Familie den Flüchtling aufnimmt.

00:27:49: Wer, wenn einer Hilfe leistet, so lautet der Befehl der Nazis, dann wäre die ganze Familie dran.

00:27:56: Aber ihre Mutter, Maria Langthaler, will den geflüchteten Michael Ribschinsky nicht wieder wegschicken.

00:28:02: Sie bleibt hartnäckig.

00:28:04: Der Vater habe daraufhin gesagt, mach doch, was ihr wollt.

00:28:08: Aber die Verantwortung müsse sie Maria Langthaler tragen.

00:28:13: Während die Kleine Anna hört, wie ihre Eltern diskutieren, steht sie mit Michael in der Küche.

00:28:26: Michael sucht die Wände nach einem ganz bestimmten Bild ab.

00:28:30: Den Bild des Führers.

00:28:32: Aber bei den Langtalers hängt kein Bild von Adolf Hitler.

00:28:35: Wir haben ja schon in der Folge eins darüber gesprochen.

00:28:37: Maria Langtala verabscheut Hitler von Beginn an.

00:28:40: Michael entdeckt also kein Führerporträt.

00:28:43: Vielleicht beginnt er da, sich langsam ein kleines bisschen zu entspannen.

00:28:47: Dann

00:28:48: kam halt die Mutter rüber und gesagt, du kannst bleiben.

00:28:54: Maria Langthaler trägt ihren Töchtern auf, dem Mann etwas zu essen zu geben.

00:28:58: Rahmsuppe, ein klassisches Frühstück unter Bauersleuten damals.

00:29:02: Michael wärmt sich auf, ist.

00:29:05: Doch plötzlich wacht im Nebenzimmer Anas Bruder auf.

00:29:09: Er hat sich nach der langen Suche in der Nacht nur auf dem Sofa ausgestreckt, als er Stimmen hört.

00:29:14: Er geht in die Küche und Michael springt auf.

00:29:17: Er ist aufgesprungen.

00:29:20: Das auch falsche Leute.

00:29:23: Der Geflüchtete denkt, dass ihn die Langtalers doch verraten haben.

00:29:27: Aber der Bruder reagiert sofort.

00:29:29: Mein Bruder ist hin und auf.

00:29:32: Sieht's nicht und ist weiter.

00:29:36: Aber eine Frage.

00:29:39: Wo hast du deine Kameraden?

00:29:44: Dem Bruder fällt etwas auf, als er den Geflüchteten dort sitzen und Essen sieht.

00:29:48: Die Heftlinge, die er bei der Suche gesehen hat, die war nie allein unterwegs.

00:29:53: Es waren immer mindestens zwei Männer, oft auch drei oder vier, auf die sie stoßen.

00:29:58: Also fragt er Michael, wo sein Kamerad ist.

00:30:02: Der leugnet zuerst, dass er noch jemanden dabei hat.

00:30:05: Dann sagt er, heu, schlafen.

00:30:14: Es ist ein Mann namens Nikolaj Zemkarlo, der sich auf dem Heuboden der Langtalers versteckt.

00:30:19: Die beiden haben gemeinsam einen Plan ausgeheckt, weil Michael zumindest ein bisschen Deutsch kann, geht er vor zum Haus, während sich Nikolaj versteckt.

00:30:44: Noch ist Michael nicht sicher, ob die Langtalers gute oder schlechte Leute sind und ob er seinen Freund dazuholen kann.

00:30:50: Ja, die Familie hat ihm etwas zu essen gegeben, aber wie kann er wissen, dass sie ihn nicht doch verraten?

00:30:56: Aber die Familie hält dicht.

00:30:58: Sie bringen auch Nikolaj etwas zu essen und entscheiden, ihn und Michael weiter zu verstecken.

00:31:07: Am nächsten Tag geht die Familie Langtala wieder in die Kirche.

00:31:20: Plötzlich kommt ihnen eine Schaar von SS-Männern mit Hunden

00:31:23: entgegen.

00:31:24: Sie steuern direkt auf den Hof der Langtalas zu.

00:31:30: Dorthin, wo Michael und Nikolaj am Heubboden versteckt

00:31:33: sind.

00:31:42: Ihre Mutter packt die kleine Anna bei den Schultern und sagt, du musst heimgehen.

00:31:47: Denn sie weiß,

00:31:48: wenn sie selbst

00:31:49: jetzt nach Hause rennt, dann schöpfen die SS-Leute sofort Verdacht.

00:31:53: Ein Kind, das über die Felder läuft, das fällt dagegen weniger auf.

00:31:57: Aber die dreizehnjährige Anna hat Angst.

00:32:00: Ich geh nicht

00:32:01: an, ich nicht.

00:32:04: Und du musst, du musst uns das

00:32:08: Leben retten.

00:32:11: Du musst uns das Leben retten.

00:32:13: Die Worte ihrer Mutter hat Anna Hackel noch bis heute im Ohr.

00:32:17: Und dann bin

00:32:18: ich heute gegründet.

00:32:20: Sie beginnt zu rennen, um die beiden Geflüchteten im Heuboden vor der SS zu warnen.

00:32:26: Darum geht's dann in der nächsten Folge von Insider Ostschir.

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00:33:10: Alle Infos dazu gibt's auf spiegel.de.

00:33:13: slash

00:33:13: der Standard.

00:33:14: Alle Links und Infos stehen wie immer auch in

00:33:16: den Shownoten

00:33:16: zu dieser Folge.

00:33:17: Danke fürs Zuhören und allen, die auch hinter den Kulissen an diesem Podcast bewirken.

00:33:21: Das waren diesmal vor allem

00:33:22: Sven Jäger,

00:33:24: Sven Breger, Daniel Retschitzegger, Benjamin Braden und Christoph Neuwirt.

00:33:28: Ich bin das hier, heißt der Kampf.

00:33:30: Ich bin Antonia Raut.

00:33:31: Wir sagen Tschüss und Papa.